Frau Barbara Rosenkranz hat nichts dazu gelernt…

Jetzt hat der FPÖ-Chef, Herr Heinz-Christian Strache, der sich seine Vornamensabkürzung „HC“ von einem Dichter ausgeliehen hat, also Frau Rosenkranz als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten präsentiert. Frau Rosenkranz ist gewillt, unter ihrem Parteiobmann Bundespräsidentin zu werden. Wie alle Politiker, die zu einer Wahl antreten, hat sie freudig Auskunft über manche ihrer ausgezeichneten Voraussetzungen und  Eigenschaften gegeben, denn sie will immerhin 20% der Wählerstimmen für sich gewinnen. Das sind zwar satte 15% weniger als ihr Parteichef anstrebt, aber Frauen waren schon immer sehr bescheiden.

Bescheidenheit ist überhaupt eine Eigenschaft, die Frau Rosenkranz auszuzeichnen scheint. Zum Beispiel die Bescheidenheit, ihr Wissen in Geschichte nicht erweitern, vertiefen oder aktualisieren zu wollen. Denn sie sagt über sich selbst:

„Ich habe das Wissen, das ein Österreicher hat, der zwischen 1964 und 1976 in österreichischen Schulen war, das ist also mein Wissen von der Geschichte, und daran habe ich überhaupt keine Änderungen vorzunehmen.“

Wäre ja noch schöner, sich ständig weiterbilden zu müssen. Das könnte ja tatsächlich die eigene Meinung gefährden, die so schön gestrig ist. Da ist sie schon dafür, die Meinung frei äußern zu können, was auch in einer geänderten Verfassung der Republik verankert wissen will. Denn das „Verbotsgesetz“, also jenes unerwünschte Regelwerk aus Sicht der Holocaust-Leugner, das soll zumindest entschärft werden, meint sie, die Frau Barbara Rosenkranz.

Ein Herr Robert Misik, Journalist, Autor und Kommentator, dessen geschichtliches Wissen ein klein wenig über das Jahr 1976 hinausgeht, der ist der Ansicht, dass die Meinungen der Frau Rosenkranz „absurde, skurrile und verwerfliche“ sind. Dieser Meinung sind auch andere, gerade deshalb will ja Frau Rosenkranz solche Meinungen zulassen. Schon alleine deshalb, um sich und möglicherweise ihr nahestehende Personen männlichen Geschlechts zu schützen. Deshalb spreche sie als Freiheitliche sich dafür aus, auch „absurde und skurrile Meinungen“ zuzulassen.

Frau Rosenkranz ist aber auch durchaus bereit, ihre politische Einstellung in einem Wort zu erklären: „nationalkonservativ“. Das ist ein schöner Beweis dafür, dass sie nicht „nationalsozialistisch“ eingestellt sein kann. Denn für viele ist „konservativ“ ja das Gegenteil von „sozialistisch“. Damit nimmt Frau Rosenkranz in genialer Weise den links-linken Schreibern und Suderern doch glatt den Wind aus den Segeln.

Ein besonderes Anliegen der Frau Rosenkranz, die immerhin zehn Kinder geboren hat, ist die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. In der nationalkonservativ-österreichischen, versteht sich: „Es wäre dringend notwendig, ein zeitgemäßes Frauenbild zu entwickeln, das nicht im Gegensatz zur Mütterlichkeit steht.“ Und: „Der Weg des Feminismus, den halte ich für einen Irrweg“, verrät sie im PRESSE-Interview.

Dass ein Teil ihrer potentiellen Wähler, die freiheitlichen Bauern mit den Begriffen „reinrassig & echt“ in den Bauernvertreter-Wahlkampf gezogen sind ist auch egal und hat außerdem nichts mit der Frau Präsidentschaftskandidatin zu tun…

Nachsatz: Mittlerweile meldet das Magazin „NEWS“, dass Frau Rosenkranz aus der katholischen Kirche ausgetreten sein soll und ihre zehn Kinder auch nicht habe taufen lassen. Der Kirchenaustritt macht nichts, solange sie dafür keiner Wehrsportgruppe beigetreten ist und an lustigen Paintball-Spielereien im Wald teilnimmt…

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Schlagworte: Barbara Rosenkranz, Bundespräsident, Gesetz, Kandidatin, Politik, Sicherheit, Soziales, Wahl, Zwangsbeglückung,

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