Wie berichtet sorgt eine Ladezone für ein Mini-Geschäft für Irritationen. Nun wurde die Posse prolongiert, indem man die Gültigkeit ein wenig verkürzt hat.
Anrainer schäumen, fühlen sich gepflanzt und vor allem von Behörden und Politikschaffenden im Stich gelassen. Denn das Schild der ursprünglich genehmigten Ladezone mit einem Halteverbot von 09:00 bis 18:00 wurde nach telefonischen Beschwerden sehr schnell entfernt.
Für ein paar Tage. Denn nun wurde ein neues Schild mit reduzierter Ladezeit montiert. Nun gilt das Halteverbot „nur“ mehr an Werktagen von 10:00 bis 17:00 Uhr, an Samstagen ist nun um 15:00 Schluss.
Gleichzeitig fallen in diesem Grätzel allerdings jede Menge an Parkplätzen weg, für die Anrainer immerhin zahlen müssen. Denn einige Baustellen brauchen ebenso Platz wie die Schanigärten. Dass für letztere die Dauer herabgesetzt wurde, verärgert wieder die Gastronomen, die seit diesem Jahr zwar mehr zahlen müssen, allerdings knapp zwei Monate weniger ihre Schanigärten betreiben dürfen.
All dies ist nun kräftige Nahrung für die Gerüchtebörse. Man munkelt, dass Politiker nicht ganz uneigennützig interveniert haben, damit vor allem die Kunden des Süßwarengeschäftes einen Parkplatz direkt vor dem Laden vorfinden, wenn sie hier einkaufen.
Ebenso wird unterstellt, dass – aus welchen Gründen auch immer – der Bedarf nicht geprüft wurde. Denn „rationale Gründe können es wohl nicht sein“, wie einige Anrainer vermuten. Denn für diese lange Dauer der Haltezone, die wahrscheinlich fast immer unbenützt bleiben dürfte, sind das Süßwarengeschäft und der knapp 20 Quadratmeter-„Supermarkt“ viel zu klein.
Allerdings könnte dieses Halteverbot der Stadt in Zukunft erhebliche Einnahmen bringen. Denn Lastfahrzeuge liefern hier sehr selten Waren an. Denn die Kuchen und anderen Süßigkeiten kommen ganz simpel im Kofferraum eine PKW.
Und der darf eigentlich, so das Hinweisschild, hier ohnehin nicht halten. Ebenso wie die Kunden, die hier kleine Schachteln mit Backwaren oder orientalischen Köstlichkeiten besorgen.
Ich habe auch noch einen kleinen unangenehmen Beitrag für diese Posse zu berichten. Ich habe meinen Wagen am Donnerstag 18.5 ordnungsgemäß vor dem Haustor Alserbachstraße 35 abgestellt. Bin am Freitag 19.5. nicht weggefahren, aber leider hatte die Gemeinde bzw. Magistrat ausgerechnet diesen Freitag auserkoren, das neue Schild mit den geänderten Parkverbotszeiten zu montieren, wodurch sich mein PKW leider im Parkverbot befand. Offensichtlich haben dienstübereifrige Parksheriffs (gibt es doch Kopfgeld?) diese Situation sofort in einer Anzeige münden lassen und mein Wagen wurde abgeschleppt. Ich habe meine Wagen am Freitag nachmittags aus Simmering (Autoverwahrstelle) zwar abholen können, weil ich ihn abends brauchte, aber zum Ärger für diese Extrafahrt kommt jetzt der mühsame Behördenweg (Vorstellung gegen den Strafbescheid und danach Berufung gegen die Anzeige). Noch dazu sind diese Eingaben bei den Behörden kostenpflichtig! Wie kommen Autofahrer dazu, dass ihnen eine Parkverbotstafel in Abwesenheit vor das Auto geschnallt wird und sie dann mühsam alles aufklären und schadensbegrenzen müssen? Die Koordination für die Parksheriffs und des Magistrats könnte man jedenfalls sehr verbessern.
Ein „angefressener“ Bezirksbewohner
Was jedoch gänzlich ausgeschlossen werden kann, ist dass Zuwendungen jedweder Art geflossen sind. Geradezu unmöglich ist das.
Wenn ich das so lese, dann bin ich richtig froh, nicht mehr im 9. Bezirk (Alserbachstr. 35) zu wohnen, sondern in Niederösterreich.