Titel, Orden, Ehrenzeichen: erhältlich beim „Corps der Offiziere“…

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Man nehme ein wenig Geld in die Hand, suche Gleichgesinnte und gründe ein Corps. Damit es auch nach etwas klingt, sucht man sich einen Heiligen aus, dessen Namen man im Vereinsnamen verankert. Auch das Wort „International“ macht sich gut im Vereinsnamen. Der nächste Schritt, nach der Vereinsgründung, ist der Entwurf von Uniformeffekten. Verdienstzeichen, Halskreuze und Bruststerne für den Frack sind begehrt, diverse Medaillen ergänzen das Angebot, ein „Foundation Cross“ macht sich auch ganz gut. Das fettet, da es in der Luxusvariante (samt Halskreuz, Bruststern, etc.) von jedermann „gegen eine Spende von 750 Euro“ zu erwerben ist, die Vereinseinnahmen ordentlich auf.
Was noch fehlt, sind schmucke Uniformen, Rangabzeichen und eine ordentliche Vereinsstruktur, die das Bundesheer vor Neid erblassen lässt. Vom Gefreiten bis zum Generalleutnant reicht die Palette der erreichbaren Ränge, ab den Rängen der „Stabsoffiziere“ blitzen die Schulterklappen golden, dass es eine helle Freude ist. Wem die Rangabzeichen nicht genügen, nun, da kann man sich noch mit verschiedenen Wappen für die Ausgangsuniform schmücken.
Damit das ganze auch einen offiziellen Charakter bekommt, sind noch zwei Dinge vonnöten. Der Zweck, der das Tragen der schmucken Uniformen legitimiert, und die Anerkennung hoher und höchster Kreise der Gesellschaft.
Als Hilfsorganisation, die als „gemeinnützig“ deklariert und in bescheidenem Maß – gemessen am Grad der Organisationsstruktur – wohltätig ist, findet sich fast immer Anerkennung. Nicht hinterfragt, denn die Homepage ist so eindrucksvoll mit Beweisen gespickt, die kritisches Hinterfragen im Keim erstickt. Urkunden, Briefe, Anerkennung von Regierungsstellen und Ämtern, Fotos von kirchlichen Veranstaltungen sind beeindruckend präsentiert.
Und die Anerkennung hoher und höchster (Finanz-) Kreise, die ist ebenfalls sehr einfach zu bekommen. Eine hohe Auszeichnung wird verliehen, eine spektakulär wirkende Veranstaltung wird organisiert und schon ist man in den Medien, der Kreislauf der Legitimationsspirale dreht sich munter weiter.
Was dann noch fehlt, ist die internationale Vernetzung. Auch das ist ein einfaches Unterfangen. Man suche sich Institutionen, biete eine Partnerschaft samt Urkundenaustausch an, mache Funktionäre zu Mitgliedern mit hohen und höchsten Rängen, und schon ist die Legitimationsspirale wieder ein wenig beschleunigt. Damit niemand auf dumme Gedanken kommt, nämlich solche, die das „Corps“ kritisch hinterfragen, wähle man christliche Symbole wie das Kreuz und berufe sich auf „christliche Nächstenliebe“ sowie bestehende, legitime Organisationen. Selbst dann, wenn sich diese vornehm-zurückhaltend vom „Corps“ ein wenig distanzieren

Man nehme ein wenig Geld in die Hand, suche Gleichgesinnte und gründe ein Corps. Damit es auch nach etwas klingt, sucht man sich einen Heiligen aus, dessen Namen man im Vereinsnamen verankert. Auch das Wort „International“ macht sich gut im Vereinsnamen. Der nächste Schritt, nach der Vereinsgründung, ist der Entwurf von Uniformeffekten.

Verdienstzeichen, Halskreuze und Bruststerne für den Frack sind begehrt, diverse Medaillen ergänzen das Angebot, ein „Foundation Cross“ macht sich auch ganz gut. Das fettet, da es in der Luxusvariante (samt Halskreuz, Bruststern, etc.) von jedermann „gegen eine Spende von 750 Euro“ zu erwerben ist, die Vereinseinnahmen ordentlich auf.

Was noch fehlt, sind schmucke Uniformen, Rangabzeichen und eine ordentliche Vereinsstruktur, die das Bundesheer vor Neid erblassen lässt. Vom Gefreiten bis zum Generalleutnant reicht die Palette der erreichbaren Ränge, ab den Rängen der „Stabsoffiziere“ blitzen die Schulterklappen golden, dass es eine helle Freude ist. Wem die Rangabzeichen nicht genügen, nun, da kann man sich noch mit verschiedenen Wappen für die Ausgangsuniform schmücken.

Damit das ganze auch einen offiziellen Charakter bekommt, sind noch zwei Dinge vonnöten. Der Zweck, der das Tragen der schmucken Uniformen legitimiert, und die Anerkennung hoher und höchster Kreise der Gesellschaft.

Als Hilfsorganisation, die als „gemeinnützig“ deklariert und in bescheidenem Maß – gemessen am Grad der Organisationsstruktur – wohltätig ist, findet sich fast immer Anerkennung. Nicht hinterfragt, denn die Homepage ist so eindrucksvoll mit Beweisen gespickt, die kritisches Hinterfragen im Keim erstickt. Urkunden, Briefe, Anerkennung von Regierungsstellen und Ämtern, Fotos von kirchlichen Veranstaltungen sind beeindruckend präsentiert.

Und die Anerkennung hoher und höchster (Finanz-) Kreise, die ist ebenfalls sehr einfach zu bekommen. Eine hohe Auszeichnung wird Generaldirektoren, Managern und anderen Würdenträgern verliehen, eine spektakulär wirkende Veranstaltung wird für ein paar behinderte Menschen organisiert und schon ist man in den Medien, der Kreislauf der Legitimationsspirale dreht sich munter weiter.

Was dann noch fehlt, ist die internationale Vernetzung. Auch das ist ein einfaches Unterfangen. Man suche sich Institutionen, biete eine Partnerschaft samt Urkundenaustausch an, mache Funktionäre zu Mitgliedern mit hohen und höchsten Rängen, und schon ist die Legitimationsspirale wieder ein wenig beschleunigt. Damit niemand auf dumme Gedanken kommt, nämlich solche, die das „Corps“ kritisch hinterfragen, wähle man christliche Symbole wie das Kreuz und berufe sich auf „christliche Nächstenliebe“ sowie bestehende, legitime Organisationen. Selbst dann, wenn sich diese vornehm-zurückhaltend vom „Corps“ ein wenig distanzieren.


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2 Antworten zu Titel, Orden, Ehrenzeichen: erhältlich beim „Corps der Offiziere“…

  1. Joe Leitner sagt:

    Erinnert mich an Hochrangige im/vom Wiener Rathaus und österreichischem Parlament! MfG, Joe

  2. Ja, es ist wirklich ein „Gesudere“.
    Die gemeinte Organisation ist in der Zwischenzeit auf über 25000 registrierte Mitglieder in über 120 Staaten der Welt angewachsen. Wurde 2017 für den Friedensnobelpreis nominiert, erhielt 2014 den Sonderberaterstatus und 2019 den Generalberaterstatus bei den Vereinten Nationen. Hat je sieben ständige Delegierte bei den Vereinten Nationen in New York, Genf und Wien und unzählige internationale Projekte erfolgreich durchgeführt. Sie verlangt weder Mitgliedsbeiträge noch Einschreibgebühren und der Erwerb von „Auszeichnungen als SICHTBARES Dankeschön für Spenden“, wird auf der Homepage ehrlich, transparent und offen dargestellt. Es wäre fair, wenn dieser o.a. Block einmal richtig gestellt wird. Meinen Sie nicht?

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