Die Bundesforste haben bei Journalisten, Fotografen und Filmemachern für Aufsehen gesorgt: Wer in den Wäldern der Republik professionelle Fotos machen oder Video-Szenen drehen will, muss blechen. Jedenfalls haben die Bundesforste wenigstens Pressefotografen und Amateure von der Gebühr befreit, die nicht gerade knapp bemessen ist.
Für einen Tag „kommerzielles Fotografieren“ verlangt man 400,- Euro, weitere 80,- hat man für den Vertrag zu berappen. 100% Rabatt bekommen jene „kommerziellen“, also Presse-Fotografen und Journalisten, wenn sie für „aktuelle“ Medien arbeiten. Wer aber zu spät einreicht, um seine Werbefotos in den Bundesforsten zu exponieren, nun, der zahlt zusätzlich 480,- Euro „Spätbuchergebühr“. Wer ohne teure Fotogenehmigung erwischt wird, muss mit harten Strafen rechnen: 3.200,- Strafe pro Tag sind für Fotografen vorgesehen, etwaige Schäden müssen extra bezahlt werden. Wie hoch diese eingeschätzt werden obliegt den Experten der Bundesforste, was ja verständlich ist.
Nun ja, der Staat ist Pleite, weil er Banken kaufen muss, also muss Geld herbei geschafft werden. Das „Vorbild Staat“ in Form der ausgelagerten Bundesforste-Tochter „WILD.MEDIA“ hat sich die Privatindustrie als Vorbild genommen. Was zwar selten vorkommt, aber in diesem Fall eine zusätzliche Einnahmequelle für Unternehmen bringen kann. Das Stadioncenter wollte, weil es um Fotos fürs Archiv geht, doch glatt eine „Objektivgebühr“ von 250,- Euro kassieren. Nach einem durchaus freundschaftlichem Gespräch mit der Managerin, bei dem der Verzicht auf Innenaufnahmen angeboten wurde, hat man sich dann doch geeinigt, ausnahmsweise keine „Objektivgebühr“ zu verlangen.
Scheinbar hat das Beispiel Schule gemacht, bei Journalisten abzukassieren zu wollen. Nun bleibt abzuwarten, wer diese guten Ideen noch aufgreifen wird. Dann darf wieder gesudert werden…
Dazu gab es in Deutschland grad ein Urteil:
http://www.photoscala.de/Artikel/Fotografieren-erlaubt-OLG-Brandenburg-entscheidet-pro-Panoramafreiheit
Vielleicht muss in Österreich auch mal ein Betroffener vor Gericht gehen.