Frau Laura Rudas und ihre Profi-Truppe…

In der Ausgabe 8/2011 des Magazins „SPÖ Aktuell“ fordert SPÖ-Geschäftsführerin Laura Rudas eine „Profi-Truppe“. Mit nicht ganz stimmigen Argumenten und Behauptungen, die einem Überprüfen auf den Wahrheitsgehalt nicht standhalten.

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Frau Laura Rudas und ihre Gedanken zur militärischen Landesverteidigung

 

Die Damen und Herren der Miliz dürfen sich freuen. Denn in den Augen von Frau Rudas – oder ihrem Ghostwriter/ihrer Ghostwriterin – sind sie, sofern sie einen Einsatz im Kosovo, auf den Golanhöhen oder in Bosnien leisten, Berufssoldaten. Denn zu diesen Einsätzen dürfen, behauptet Rudas, schon jetzt nur Berufssoldaten entsendet werden.

Denn für diese Einsätze brauche man Spezialisten, also Profis, und Profis sind eben Berufssoldaten. Meint Frau Rudas. Dass ein großer Teil der Auslandseinsätze von Angehörigen der Miliz geleistet wurde und wird, das ist Frau Rudas wahrscheinlich entgangen. Aber das muss man ihr verzeihen, sie kennt das Bundesheer offenbar nur aus den Medien und Diskussionsveranstaltungen, wo man basisdemokratisch seine Meinung kundtun darf, aber keinen Wahrheitsbeweis antreten muss.

Regelmäßig weist die Politikerin auch darauf hin, dass in Europa „Panzer-Kriege“ der Vergangenheit angehören. Also weg mit dem Graffel, neue Soldaten braucht das Land, die den neuen Anforderungen gewachsen sind. Terror, Cyber-Attacken und die Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen sind die neuen Aufgaben. Die Verteidigung des Territoriums brauchen wir nicht mehr. Mit einer klitzekleinen Ausnahme: dem Assistenzeinsatz an Österreichs Ostgrenze, vor allem im Burgenland.

Stimmt ja, irgendwie. Dass Soldaten, gleichgültig ob Berufssoldaten oder Milizangehörige in gepanzerten Fahrzeugen sitzen, um sich zu schützen, das entgeht der 30-jährigen SPÖ-Frontfrau. Sie verrät auch nicht genau, in welchen Bereichen denn Profis gebraucht werden. Zum Beispiel bei Auslandseinsätzen. Möglicherweise denkt Frau Rudas, dass unser Heer im Einzelkampf ausgebildete Spezialeinsatzkommandos losschickt, die aus dem Hinterhalt mit heimtückisch bewaffneten Drohnen agieren, um mit Knopfdruck in das Geschehen einzugreifen. Den Rest, also die Wartung der Fahrzeuge, den Einkauf und die Zubereitung der Lebensmittel, die psychologische Betreuung und die medizinische Versorgung, all das kann man ja an „Locals“ delegieren.

Ähnlich definiert Frau Rudas auch die Anforderungen an den Katastrophenschutz. Ach hier braucht man „Frauen und Männer, die jeden Handgriff beherrschen und die in der komplizierten Logistik Erfahrung haben.“ Dafür braucht man laut Rudas sicher keine „nicht ausgebildete, unmotivierte 18-jährigen.“ Wahrscheinlich hat Frau Rudas ja recht, bei Aufräumungsarbeiten nach Hochwasser, Vermurungen oder Lawinenabgängen sind ja keine Schaufeln gefragt, sondern High-Tech-Maschinen.

Dass Frau Rudas auch meint, Grundwehrdiener als Systemerhalter könnten durch externe Reinigungskräfte oder durch Kellner in den Offizierskasinos, den Unteroffiziersmessen und Soldatenheimen billiger ersetzt werden oder dass Offiziere auch selbst ihre Autos lenken könnten, ist auch schon egal. Hauptsache ist, dass wir auf ein Berufsheer mit starker Milizkomponente eingestimmt werden.

Das ist zwar überlegenswert, aber ein Weg weg von Volksheer, auf das manche „Altgestrige“ noch immer meinen, ein Recht zu haben. Aus demokratiepolitischen Gründen.

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Schlagworte: Bundesheer, Laura Rudas, Medien, Politik, SPOE, Wehrpflicht,

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2 Antworten zu Frau Laura Rudas und ihre Profi-Truppe…

  1. Claus Helmhart sagt:

    Da haben wir ja die nächste selbsternannte Expertin für militärische Angelegenheiten aus unserer Politiker-Kabarett-Truppe. Die drängt sich ja förmlich als Nachfolgerin des jetzigen Ministers hinsichtlich Ihrer Ahnungslosigkeit auf. Aber fundiertes Fachwissen scheint ja eher hinderlich zu sein, wenn man in Österreichs Politik was werden will.

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