Heer: Unerwartete Forderungen nach „Kadavergehorsam“…

Die Kommentare der Leser der Printmedien und die Beiträge im sozialen Netzwerk „Facebook“ bringen ungeahnte Seiten gutmeinender und angeblich pazifistischer Menschen ans Tageslicht. Vor allem die Forderung nach unwidersprochenem Gehorsam der Militärs überrascht dabei. In der Argumentation und im Ton der Wortmeldungen.
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Generalleutnat Edmund Entacher

Generalstabschef Edmund Entacher: Manche wünschen ihn zumindet "ins Beenkammerl"... © Christian M. Kreuziger

„Viel Feind – viel Ehr'“, das konstatiert ein Standard.at-Leser dem Verteidigungsminsiter. „wenn sich die ganzen rambos gegen ihn zusammenrotten, deutet das auf massiven reformbedarf hin“, schreibt er und fordert „Ab in den Ruhestand“ und die „Privatisierung des ganzen Vereins“. Ein anderer will diese „Verbalputschisten SOFORT entlassen.“ Offenbar bringt die Diskussion über die allgemeine Wehrpflicht mehr Interesse am Thema, als manchen lieb sein dürfte. Diesen Schluss lässt zumindest die hohe Beteiligung der Leser von Online- und Printmedien, aber auch von Blogs zu. Sich als SPÖ-Mitglieder deklarierende fordern plötzlich: „Die Offiziere haben widerspruchslos dem Minister zu gehorchen“, zumindest dem derzeit amtierenden. Dieser „absolute Gehorsam“, der wurde früher als „Kadavergehorsam“ deklariert und bekämpft.

Dass die Diskussion um die Zukunft der Landesverteidigung nicht in der Sprache der Psychotherapeuten oder Sozialarbeiter geführt werden kann, ist wohl allen klar. Dass allerdings vor allem Vertreter aus den Reihen der Bundesheergegner in einem Ton diskutieren, der auf den Kasernenhöfen der 60er-Jahre üblich war, ist doch ein wenig erstaunlich.

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Vornehmer als in den Foren der großen Online-Medien formulieren dies die Unterstützer der Facebook-Diskussion „Vollste Solidarität mit Minister Darabos!“ Hier werden in der offiziellen Gruppenbeschreibung die Statements der Offiziere als „entbehrlich“ bezeichnet. Getreu den Vorgaben der politischen Argumentationsschule, die den Parteifunktionären angeboten wird.

Dennoch gilt in den Diskussionsbeiträgen die Devise: „Grundsatz jeden Militärs ist: Der Soldat hat den Befehlen seines Vorgesetzten blind und unverzüglich zu gehorchen!!! Das gilt auch für Offiziere gegenüber derem Vorgesetzten, dem Minister.“

Dass dieses „blinde und unverzügliche Gehorchen“ in diesem Fall gelten soll, bei anderen Gelegenheiten allerdings hohe Wellen der Empörung auslösen würde, ist nun doch ein wenig erstaunlich. Vor allem aus dieser Ecke.

Mehr zum Thema: General Edmund Entacher im „profil“-Interview“
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Schlagworte: Bundesheer, facebook, Gesetz, Medien, Norbert Darabos, Politik, Raimund Entacher, Sicherheit,

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Eine Antwort zu Heer: Unerwartete Forderungen nach „Kadavergehorsam“…

  1. Martin Herzberger sagt:

    und vor allem nix gelernt aus dem 34er jahr – vor allem die SPÖler – wenn sie kadavergehorsam fordern. Kreisky schau oba und bring ihnen Geschichte bei

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