ORF-Pressestunde: Herrn Josef Buchers „Zwangsarbeiter“

Herr Josef Bucher, Chef des BZÖ, hat in der Pressestunde parliert. Über die Euro-Zone, über den Euro-Rettungsschirm und auch über die Wehrpflicht. Gegen die er auftritt, weil er ja gegen Zwangsverpflichtung von Österreichern ist. Fast dagegen halt. Mit kleinen Ausnahmen.

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BZÖ-Chef Josef "Seppi" Bucher wünscht sich eine Art Zwangsarbeit für Langzeitarbeitslose im Sozialdienst. © Christian M. Kreuziger

Dass Josef „Seppi“ Bucher rhetorisch ausgebildet ist, das ist unschwer zu erkennen. Dass er manchmal ein paar Sachen durcheinander bringt, das kann im harten Geschäft der Politikschaffenden schon passieren. Da werden dann halt aus Haftungsübernahmen echte Zahlungen, dennoch mit weichem Kärtnerischen Akzent und in wohlgesetzten Worten formuliert.

Dass sich der BZÖ-Chef hinter seine Mitarbeiter stellt und sich auch vor sie, falls es nötig ist, auch das macht ihn ja menschlich sehr sympathisch. Bei vielen wird er wohl auch damit punkten, dass er – ganz dem Zeitgeist entsprechend – eine Zwangsverpflichtung der jungen Österreicher zu Heer oder zu Zivildienst ablehnt. Weil er. wie er in der „ORF-Pressestunde“ sagt, dass er gegen jeglichen Zwang ist.

Eine kleine, also eine winzig kleine Ausnahme, die gäbe es schon, beim Zwang. Nämlich bei den Arbeitslosen. Die könne man ja, nach einem Jahr der Arbeitslosigkeit, dazu zwingen, zwangsweise Sozialdienst zu leisten. Als erzwungenes freiwilliges Sozialjahr oder so, genauer konnte das aus Zeitgründen ja nicht geklärt werden.
Der Herr Parteiobmann des BZÖ ist deshalb dieser Meinung, weil ja Menschen, die ein Jahr lang nicht arbeiten gegangen sind, erstens mehr Selbstwertgefühl entwickeln sollen und zweitens sollen sie auch dem Staat, von dem sie ein Jahr gelebt haben, gefälligst etwas zurück geben.

Eine kleine Unschärfe ist zwar in dieser Argumentation, aber bitte. Denn es zahlt ja nicht der Staat den Arbeitslosen ein Gehalt, sondern eine Arbeitslosenversicherung, in die von den Arbeitnehmern ja auch Beiträge eingezahlt worden sind.
Der Herr Parteichef, der sich mannhaft vor seine Mannen stellt, wenn Journalisten böse Fragen stellen, will natürlich auch nicht alle Langzeitarbeitslosen zur sozialen Zwangsarbeit verpflichten. Die Kranken nämlich, die könne man sich im Einzelfall ja anschauen und verschonen.

Was ja eigentlich sehr, sehr sozial ist…

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Schlagworte: BZÖ, Gesetz, Josef Bucher, Medien, Politik, Soziales, Zwangsbeglückung,

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Eine Antwort zu ORF-Pressestunde: Herrn Josef Buchers „Zwangsarbeiter“

  1. wie wahr, welch ein Gesudere (jammern, ohne Grund);
    da beklagt sich der Suderer darüber, dass Langzeitarbeitslose ja einen Versicherungsanspruch hätten und das das BZÖ nun diese Leistung in Frage stellen würde.
    Ist es aber nicht so, das gerade dieser Versicherungsanspruch nur für eine beschränkte Dauer der Arbeitslosigkeit zur Anwendung kommt?
    Danach werden dann Notstandshilfe (Mindestsicherung) in nicht allen Fällen gewährt und liegen somit allen Steuerzahlern in den Taschen.

    Sepp Bucher hat somit das „Bürgergeld“ angesprochen.
    Dies sichert Arbeitswillen und Beitrag am gesellschaftlichen, solidarischen Zusammenwirken. Wer etwas leistet, dem wird nicht die Unterstützung gestrichen, sondern angerechnet. Womit sich leistung lohnt – ob Sozialdienst oder zusätzliche Beschäftigung.
    Nur, um mal dem Suderer so in Kenntnis zu bringen 🙂
    http://www.bzoe.at/unsere-politik/konzepte/bz%C3%B6-b%C3%BCrgergeld-der-film.html

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