Man liest, ist entsetzt – und isst weiter. Den „Schinken-Käse“-Toast in der kleinen feinen Konditorei, der weder Schinken noch echten, hochwertigen Käse enthält. Echter Schinken und echter Käse wären einerseits ja viel zu schade dafür, im Toaster gegrillt zu werden, und den meisten würde das wahrscheinlich gar nicht schmecken.
Wir sind es ja gewöhnt, Kunstprodukte zu essen. Mit Geschmacksverstärkern, mit wenig ursprünglichem Eigengeschmack und überall dem gleichen Gaumenempfinden, gleichgültig ob im Waldviertel oder der Südsteiermark.
Apropos Steiermark: Die Kürbiskerne, aus denen das beliebte Öl gemacht wird, reichen schon lange nicht für den Bedarf, sie werden tonnenweise aus China und anderen Ländern importiert. Das Fleisch für den Tiroler Schinken kommt aus Holland, das Waldviertler Weihnachtskarpferl manchmal aus dem nördlichen Nahbarland Tschechien.
Aber das ist ja eh auch schon wurscht. Weil wie echte Nahrungsmittel schmecken, das hat uns die Industrie ja schon lang abgewöhnt. Und die Politik, die vieles verbietet, was zwar ursprünglich ist, aber eben nicht hygienisch genug, siehe die Hausschlachtung oder Speckerzeugung bei unseren Bauern.
Auch die haben übrigens schon oft gehörig getrickst. Das „echte Bauern-G’selchte“ war von Hofer, man hats halt noch einen Tag in die eigene Rauchkuchl gehängt, um es am Bauernmarkt als echt zu verkaufen….