Jawoll – weg mit dem „Zigeunerlager“!

WorldPress1Recht hat er, der Herr Schrebergärtner aus der Lobau. Blockwart ist er ja keiner, das wäre ja auch verboten. Ihn als solchen zu bezeichnen, das wäre ja auch deshalb zu Recht strafbar. Weil das eine Art Vorwurf einer Art Wiederbetätigung wäre. Also bleiben wir bei Schrebergärtner, obwohl der Garten gar nicht so klein zu sein scheint, wie die ORF-Sendung „Thema“ berichtet. „Wir wollen kein Zigeunerlager“, sagt der Herr Schrebergärtner zum Thema „Wagenburg“.

Die „Wagenburg“, eine Art Siedlung junger Leute, die keine Zigeuner sind, weil man das erstens nicht sagen darf, sondern zwischen Sinti und Roma unterscheiden muss, und in dem Fall auch nicht sagen kann, weil sie den verschiedenen ethnischen Minderheiten verschiedener österreichischer Stämme angehören, leben eine Art Dauer-Camper-Leben inmitten der Stadt. Zumindest im Stadtgebiet, wenn auch nicht im Zentrum.

Jetzt sollen sie, die Zigeuner mit Migrationshintergrund aus verschiedenen österreichischen Regionen, also Minderheiten in der Millionenstadt, von einer Wiese auf eine andere zwangsumgesiedelt werden. Von Simmering in die Lobau. Und dort hausen, so der Bericht, schon seit zwei oder drei Generationen „Pioniere“, die das Land urbar gemacht haben und daher keine neuen „Siedler, die wie die Zigeuner“ leben wollen, leben haben wollen.

Der Herr aus der Politik, der will das auch nicht und hat eilends dagegen mobil gemacht. Nicht im militärischen Sinn, aber dennoch ein wenig militant mit demokratischen Argumenten. Nach dem Motto: „Was die Mehrheit will, das wollen wir auch.“

Die Stadt, das heißt die gewählten Vertreter der Stadt und die weisungsgebundenen Beamten haben allerdings nix gegen die Ansiedlung. Schließlich hat ja die Stadt, also die – eh schon wissen – das Grundstück, gemeint ist eine Wiese, ausgesucht und zur Verfügung gestellt. Und weil ja der Steuerzahler nicht geschädigt werden soll, also der Herr Schrebergärtner, verlangt man entsprechend hohe Pacht.

Das können oder wollen sich die Studenten, Hackler, Werbearchitekten und sonstigen Zigeuner-Anarchos, die zwar arbeiten und Steuer zahlen, aber offenbar nicht geordnet wohnen wollen, nicht leisten.

Also bleibt nur der Schluss: Weg mit dem „Zigeunerlager“. Recht haben sie, der Schrebergärtner und der Herr Politiker.


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