Betrogene Betrüger: Der Schmäh mit der Millionenerbschaft…

Der Trick ist alt, das Fax ist neu. Wieder einmal glühen in Büros oder privat die Faxgeräte und spucken Briefe mit zweifelhaftem Inhalt aus. Eine Frau „Sandra Talbot“, die sich im Vorjahr „Sandra Tane“ nannte, bietet wieder einmal an, schnelles Geld – und ohne Risiko – zu machen. Eine angebliche Verlassenschaft ohne Erben, in sagenhafter Höhe von 7,5 Millionen Euro, stehe zur Disposition und es wäre doch schade, würde dieses Geld „von der Bank beschlagnahmt“ oder noch schlimmer – „verzollt“.

Schließlich hätte dann niemand etwas davon. Ginge man auf das unwiderstehlich tolle Angebot ein, so könnten 20% an Hilfsorganisationen „verschenkt“ werden, die restlichen 80%, nun, die könne man gerecht aufteilen, zwischen der Frau Sandra mit den wechselnden Nachnamen, die auf schlecht gefälschtem „Firmenbriefpapier“ ihre unmoralischen Angebote verschickt.

Abzockerbrief

Der Abzockerbrief: Wird massenweise unter verschiedenen Namen per Fax verschickt

Sicherheitshalber entschuldigt sich die Frau Sandra, die mit den wechselnden Familiennamen, auch gleich dafür, sollte der unwahrscheinliche Fall auftreten, dass „dieses Geschäftsleben nicht Ihre Moral entspricht“. Die meisten werden den Brief wohl wegwerfen und sich darüber ärgern, Kosten für Papier und Toner tragen zu müssen. Wer allerdings auf das „Angebot“ einsteigt, muss wohl mit hohen Kosten rechnen. Das sind dann die „betrogenen Betrüger“, in diesem Fall manchmal sogar „Opfer“ genannt, die oft keine Anzeige machen. Aus welchen Gründen auch immer…


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Schlagworte: Abzocke, Betrug, Fax, Gesetz, Schmäh, Sicherheit, Zwangsbeglückung,

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Eine Blindschleiche ist keine Schlange

Der Herr Doktor Bernd Marin fühlt sich wieder in seinem Element. Diesmal im spannenden „Club 2“ des ORF, der das Thema „Kampfhund oder Menschenfreund“ behandelt. Der Herr Doktor Marin, ausgebildeter Sozialwissenschafter, hat also wieder eine Attacke gegen bestimmte Hunderassen geritten, vor denen er sich fürchtet. Und diese Hunderassen, die immer wieder und immer öfter unreflektiert als „Kampf- oder Killerhunde“ bezeichnet werden, die hat der Doktor Marin mit Giftschlangen verglichen. Die anderen, wie zum Beispiel seinen Straßenhund aus Ägypten, für den der Herr Doktor Marin ein Herz hat, und der ihm immer wieder abhaut, den reiht er in die Gruppe ungefährlichen Schlangen ein, als Beispiel nennt er dafür die Blindschleiche. Falsch geraten, denn die Blindschleiche ist eine Echse, und keine Schlange.

Das muss man dem Herrn Doktor Marin, dessen Hund gerne streunt, schon zubilligen, dass er sich in der Zoologie nicht auskennt. Denn er hat ja Sozialwissenschaften studiert, der Herr Doktor Marin, und nicht Zoologie oder Veterinärmedizin. Auch seine Vergleiche, die hinken manchmal, aber das kann schon vorkommen, wenn die Angst übermächtig ist und dem Intellekt nicht genug Raum lässt. Also, die Prozentzahlen und „wissenschaftlichen Beweise“, die Herr Doktor Marin gerne zitiert, die lassen sich meist nicht verifizieren.

Dass sich der Herr Doktor Marin einer eloquenten Kampfrhetorik bedient, nun, das ist ja nicht neu. Dass er sich vor bestimmten Hunderassen fürchtet, weil Kolumnisten und schlecht recherchierende Journalistenkollegen wie er diese immer als brandgefährlich und deren Besitzer als Psychopathen beschreiben, das ist ja nachvollziehbar.

Wer lernfähig ist und sich Doktor Marins Logik zu eigen macht, der kann dann schnell zum Schluss kommen: Der Herr Doktor Marin fürchtet sich vor der eigenen Beschreibung bestimmter Hunderassen. Das wäre eine Analyse durchaus wert. Aber vielleicht könnte man ja einen Soziologen damit beauftragen, wissenschaftlich zu erforschen, wie diese Ängste und die daraus resultierende Kampfrhetorik entstehen und wie man das Problem kynologisch lösen könnte.

Damit sich der Herr Doktor Marin so richtig fürchten kann, ein Video speziell für ihn:


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Schlagworte: Angst, Bernd Marin, Blindschleiche, Club 2, Hunde, Kampfhunde, Kampfrhetorik, Killerhunde, Schlange,

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Den Gastronomen und Wirten in der Stadt geht’s blendend, scheints…

Ein kleiner, feiner Club ist auf der Suche nach einem Raum, in dem man einander einmal im Monat trifft. Dann tratscht man ein wenig, isst und trinkt was, dann lauscht man einem Vortrag, diskutiert, und anschließend sitzt man wieder zusammen, trinkt noch was und tratscht. Manchmal bis Mitternacht.

Bisher traf man einander bei einem Wirten in der Stadt. Der will aber den Club nur dann bewirten und das Bissl Strom für den Beamer zur Verfügung stellen, wenn der Mindestumsatz 700 Euro ausmacht. Der Club hat verzichtet und begab sich auf die Suche. Restaurant eins will überhaupt keine Clubs. Das entspricht nicht mehr dem Konzept. Lokal Nummer zwei zeigt sich begeistert. Aber: 700 Euro Mindestumsatz im Clubraum. Gastronomiebetrieb Nummer drei: Saalmiete vier Hunderter.

Eigentlich ohnehin wohlfeil, wenn man bedenkt, dass ein Achterl mittelklassigen Weines ab 3,90 Euro zu haben ist, von dem im Einkauf die Flasche satte drei Euro  kostet. Oder vielleicht ein wenig weniger, wie Winzer versichern.

Die Leut‘, die gern zum Club kommen, nun, die gehen wahrscheinlich auch sonst nicht mehr zu dem einen Wirten in der Stadt. Weil sie sich gepflanzt fühlen. Und zu den anderen gehen sie wahrscheinlich auch nicht mehr.

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Schlagworte: Club, Gastronomie, Mindestumsatz, Stadt, Wirt,

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Intellektuelle Kampf-Rhetorik versus „Canis lupus familiaris“

Herr Doktor Bernd Marin ist den interessierten Österreichern ja gut bekannt. Als Kommentator zur Pensionsreform, zur Finanzkrise, zur Bevölkerungsentwicklung oder zur Jugendarbeitslosigkeit. Nun hat Herr Doktor Marin auch entdeckt, dass er sich als Wortspender zum Thema Hundehaltung betätigen könnte. Hervorgebracht hat er dabei eine Ansammlung von Stereotypen mit knapp 3.000 Anschlägen, getarnt als Kolumne im „Standard“.
Sein Stil war allerdings auch schon besser. Denn diesmal griff der Sozialwissenschafter und Professor in die Trickkiste der Kampfrhetorik. Allerdings sehr, sehr tief. So tief, dass sich sogar ein Wiener Lokalpolitiker mit Hang zum Bürgermeisteramt, wenn nicht gleich zum Bundeskanzler, ordentlich bücken müsste. Oder ein paar Herrn aus dem „Möchtegern-Freistaat Nordslowenien“.
Zwischen Professor Doktor Marins kampfrhetorischer Schwarz-Weiß-Beschreibung und der bunten Realität ist allerdings ein gewaltiger Unterschied zu bemerken. Vorausgesetzt man beobachtet die Realität und beschreibt nicht nur die eigenen Bilder im Kopf.
Herr Marin gesteht manchen Haltern bestimmter Hunderassen sogar zu, nicht den Gruppen der Zuhälter, Halbwelt-Typen, Psychopathen, gestörten Prolos oder Jugendbandenmitgliedern aus dem Einwanderungsmilieu anzugehören. Allerdings lässt seine Wortwahl den Schluss legitim erscheinen, dass die Mehrzahl der Hundehalter, die sich für eine der „gefürchteten Rassen“ entscheiden, sehr wohl einer dieser Gruppen angehören müssen. Nach dem Motto: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die Wortwahl des wortgewaltigen Herrn Doktor Marin klingt durchaus vertraut. „Nicht alle Asylwerber oder Migranten sind Verbrecher“, das hört man oft aus vertrautem Mund der Vertreter nicht gerade staatstragender politischer Gruppierungen in wechselndem Farbkleid. Warum nur erinnert Marins Kommentar so daran?
Möglicherweise wäre es eine lustvolle Aufgabe für Psychoanalytiker, den Text des Herrn Doktor Marin zu analysieren. Denn die – sicher nur intellektuell und geplant formulierte – Angst, Hunde an Kleinkindern solange schnüffeln zu lassen, bis sie den iPod herausrücken, die ist für nicht psychoanalytisch geschulte nicht ganz leicht nachvollziehbar.
Auch nicht ganz nachvollziehbar ist der konkrete (abgeleitete) Vorwurf des Herrn Doktor Marin, dass sogar ein ranghoher Gewerkschafter latent gewalttätig auf Wiens Straßen und sogar im Prater unterwegs ist. Sein Bullterrier, aus zweiter Hand, heißt „Mitzi“. Mitzi ist, das bestätigt die eigene Beobachtung, nicht latent oder akut gewalttätig. Sie ist auch kein Kampfhund, soweit das bekannt ist. Der Herr Gewerkschafter ist auch, soweit das bekannt ist, nicht unbedingt der Männergruppe der „Testosteronbomben“ zuzurechnen.
Da es sich bei der Hervorbringung Doktor Marins um einen Kommentar, also um eine Meinung, handelt, erübrigt es sich, auf die wenigen Fakten einzugehen. Dass der Vergleich „in Zürich gibt es nur 1% Kampfhunde, im Wiener Tierschutzhaus allerdings 80% (inkl. Mischlinge)“ ein wenig hinkt, ist allerdings leicht nachvollziehbar. Nicht leicht zu verstehen ist auch die Theorie, dass „10% Blutanteil einer bestimmten Hunderasse“ potentielle Gefahr bedeutet

WorldPress1Herr Doktor Bernd Marin ist den interessierten Österreichern ja gut bekannt. Als Kommentator zur Pensionsreform, zur Finanzkrise, zur Bevölkerungsentwicklung oder zur Jugendarbeitslosigkeit. Nun hat Herr Doktor Marin auch entdeckt, dass er sich als Wortspender zum Thema Hundehaltung betätigen könnte. Hervorgebracht hat er dabei eine Ansammlung von Stereotypen mit knapp 3.000 Anschlägen, getarnt als Kolumne im „Standard“.

Sein Stil war allerdings auch schon besser. Denn diesmal griff der Sozialwissenschafter und Professor in die Trickkiste der Kampfrhetorik. Allerdings sehr, sehr tief. So tief, dass sich sogar ein Wiener Lokalpolitiker mit Hang zum Bürgermeisteramt, wenn nicht gleich zum Bundeskanzler, ordentlich bücken müsste. Oder ein paar Herrn aus dem „Möchtegern-Freistaat Nordslowenien“.

Zwischen Professor Doktor Marins kampfrhetorischer Schwarz-Weiß-Beschreibung und der bunten Realität ist allerdings ein gewaltiger Unterschied zu bemerken. Vorausgesetzt man beobachtet die Realität und beschreibt nicht nur die eigenen Bilder im Kopf.

Herr Marin gesteht manchen Haltern bestimmter Hunderassen sogar zu, nicht den Gruppen der Zuhälter, Halbwelt-Typen, Psychopathen, gestörten Prolos oder Jugendbandenmitgliedern aus dem Einwanderungsmilieu anzugehören. Allerdings lässt seine Wortwahl den Schluss legitim erscheinen, dass die Mehrzahl der Hundehalter, die sich für eine der „gefürchteten Rassen“ entscheiden, sehr wohl einer dieser Gruppen angehören müssen. Nach dem Motto: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Die Wortwahl des wortgewaltigen Herrn Doktor Marin klingt durchaus vertraut. „Nicht alle Asylwerber oder Migranten sind Verbrecher“, das hört man oft aus vertrautem Mund der Vertreter nicht gerade staatstragender politischer Gruppierungen in wechselndem Farbkleid. Warum nur erinnert Marins Kommentar so daran?

Möglicherweise wäre es eine lustvolle Aufgabe für Psychoanalytiker, den Text des Herrn Doktor Marin zu analysieren. Denn die – sicher nur intellektuell und geplant formulierte – Angst, Hunde an Kleinkindern solange schnüffeln zu lassen, bis sie den iPod herausrücken, die ist für nicht psychoanalytisch geschulte nicht ganz leicht nachvollziehbar.

Auch nicht ganz nachvollziehbar ist der konkrete (abgeleitete) Vorwurf des Herrn Doktor Marin, dass sogar ein ranghoher Gewerkschafter latent gewalttätig auf Wiens Straßen und sogar im Prater unterwegs ist. Sein Bullterrier, aus zweiter Hand, heißt „Mitzi“. Mitzi ist, das bestätigt die eigene Beobachtung, nicht latent oder akut gewalttätig. Sie ist auch kein Kampfhund, soweit das bekannt ist. Der Herr Gewerkschafter ist auch, soweit das bekannt ist, nicht unbedingt der Männergruppe der „Testosteronbomben“ zuzurechnen.

Da es sich bei der Hervorbringung Doktor Marins um einen Kommentar, also um eine Meinung, handelt, erübrigt es sich, auf die wenigen Fakten einzugehen. Dass der Vergleich „in Zürich gibt es nur 1% Kampfhunde, im Wiener Tierschutzhaus allerdings 80% (inkl. Mischlinge)“ ein wenig hinkt, ist allerdings leicht nachvollziehbar. Nicht leicht zu verstehen ist auch die Theorie, dass „10% Blutanteil einer bestimmten Hunderasse“ potentielle Gefahr bedeutet…

Doktor Marins Kommentar im Wortlaut


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Schlagworte: Bernd Marin, Hund,

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Der American Staffordshire Terrier und eine ängstliche Dame im Prater

WorldPress1Nun, wie er heißt, der Staff-Rüde, das ist leider nicht nachvollziehbar. Jedenfalls war er mit seinen Besitzern in der Hundezone im Prater unterwegs. Der American Staffordshire Terrier-Bub jedenfalls schickte sich an, mit den anderen Hunden ein wenig zu spielen. Das war einer Dame, die mit ihrem Münsterländer zum Hundeentleeren gekommen war, aber gar nicht recht. Denn ein Kampfhund, wie der American Staffordshire Terrier, der könnte den ihren ja irgendwie verletzen oder gar töten.

Jedenfalls hat sie leicht hysterisch ihren Hund gerufen, ist – noch immer leicht hysterisch – auf Distanz gegangen und hat dann, ein wenig hysterischer den Besitzer des American Staffordshire Terrier ziemlich heftig beschimpft. Der American Staffordshire Terrier, der grad erste zarte Kontakte mit einem Boxermädl aus der Innenstadt knüpfen wollte, der hat ganz und gar grauslich und gefährlich geknurrt. Und da hat die Dame, die mit dem Münsterländer, noch mehr das Herrli des American Staffordshire Terrier beschimpft.

Der hat zurückgeschimpft und ist mit seiner Frau und dem American Staffordshire Terrier-Rüden in den Wald verschwunden, um der leicht hysterischen Frau mit dem Münsterländer zu entgehen. Das war sehr traurig für das Boxermädl aus der Innnenstadt, denn endlich dachte sie, einen Spielfreund zu haben, der robust genug für ihre Art zu spielen, keifen und knurren ist. Außerdem war sie es, die so angsteinflössend den American Staffordshire Terrier-Rüden angeknurrt hat, wie sie das halt immer so gern macht, wenn sie spielt. Und nicht der American Staffordshire Terrier-Rüde, der ganz ruhig und freundlich Kontakte knüpfen wollte.

Doch wenn das Boxermädl, das aus der Innenstadt, beim Spielen knurrt, dann klingt das für Leute, die sich mit Hunden nicht auskennen, immer ganz furchtbar. Und solche Leute, die sich mit Hunden nicht auskennen, die sind auch oft im Prater in der Hundezone unterwegs. Mit ihren Hunden, die oft nicht nachvollziehen können, warum sie nicht mit den anderen Hunden, die auch freundlich sind, spielen dürfen, weil sie von den Zweibeinern als Kampf- und Killerhunde bezeichnet werden.

Für die Leute, die sich nicht mit Hunden auskennen und mit ihren Hunden in der Hundezone spazieren gehen, klingt so ein normales Hundespiel ja so, als würden sich grad ein paar Vierbeiner zerfleischen. Bei einem der „illegalen Hundekämpfe“ in der Hundezone im Prater. Das sieht dann auch ganz gefährlich aus, so ein Spiel der Kraftprotze. Und man kann es auch als ganz grausliches Video ins Netz stellen, dann fürchten sich ein paar gleich noch viel mehr vor diesem Kampfhundviechern…


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Schlagworte: Staffordshire Terrier,

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Hawelka: Zwei Jahre harter Arbeit bis zum fertigen Buch

Hawelka1Seit dem 11. November gibt es also ein neues Buch über ein altes Wiener Kaffeehaus. „Das Hawelka“ heißt es schlicht und einfach. Zwei Jahre haben Armin und Michael Hawelka daran gearbeitet. Zahlreiche Recherchen zum Thema Kaffee, zur Geschichte der Kaffeehäuser und die langwierige Auswahl und Suche nach Fotos haben die jungen Hawelkas, die sich der Tradition verpflichtet fühlen, gemeinsam mit Autorin Sonja Moser beschäftigt. „Nie wieder machen wir ein Buch“, behaupten die Hawelka-Brüder bei der informellen Präsentation des Buches, das nach der Vorweglieferung an die Herausgeber gerade einmal drei oder vier Stammgäste sehen durften.

Offiziell kann man das Buch Ende November im Buchhandel – und natürlich im Hawelka – um knapp 25 Euro kaufen. Ein wohlfeiler Preis, der das Sortiment gerade zu Weihnachten ein wenig erweitert.

Hawelka-Autorin Sonja Moser

Hawelka-Autorin Sonja Moser

Verdienen kann man an einem Buch ja nicht gerade üppig, das wissen die Autoren. Aber dennoch ist es nett, an einem Buch mitgearbeitet zu haben. Auch wenn es, so die vagen Drohungen der Hawlkas, das letzte Mal gewesen sein soll.

Dass dieses Versprechen wohl gebrochen werden wird, das ist allerdings vorauszusehen. Denn im Buch fehlen Geschichten und Geschichterln unzähliger Stammgäste, die sich sicher gern im nächsten Buch erwähnt und abgebildet sehen wollen. Das war beim Buch über das „Gutruf“ nicht anders, und so wird es wohl auch beim Hawelka-Buch Nummer 2 sein. Denn dass eine Gruppe engagierter, pubertierender Jugendlicher in den 70er-Jahren am Ecktisch rechts hinten in Österreich die „Republik der Rätesozialisten“ einführen wollte, dass der Pharmazieprofessor aus Deutschland einen Medizinschreiber bereits in die Geheimnisse der Zucht von Kombucha-Pilzen eingeweiht hat, als diese Pflanze hierzulande noch unbekannt war oder dass – unbemerkt von den Gästen – hochkarätige Künstler sich mit Gösser einen zünftigen Rauch angetrunken haben, all dies soll der am Hawelka interessierten Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden. Mit möglichst vielen Bildern der Gäste natürlich, denn alle blättern Bücher wie dieses erst einmal durch, um zu sehen, ob sie erstens überhaupt und zweitens auch fesch abgebildet worden sind, im nächsten Hawelka-Buch…

Hawelka2


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Schlagworte: Cafe Hawelka,

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Zwangsbeglückung: Das unmögliche Möbelhaus macht Gesundheitspolitik

WorldPress1Wie viele Artikel das unmögliche Möbelhaus aus Schweden im Sortiment führt, das weiß ich nicht. Was ich jedoch sicher weiß: In der Geschirrabteilung, wo man Glaseln für zu Hause oder auch für die Gastronomie kaufen kann, gibt es allerlei, was das Herz erfreut: Salz- und Pfefferstreuer, Kerzenhalter, Bratgeschirr und Salatschüsseln und auch noch einiges, mit dem das traute Heim geschmückt werden kann. Was man im unmöglichen Möbelhaus, das sich einfach „IKEA“ nennt, aber garantiert nicht bekommt: Aschenbecher. Denn Rauchen ist pfui, Aschenbecher daher auch und überhaupt denkt man offenbar nicht daran, dieses lästerliche Laster zu unterstützen. Also raus aus dem Sortiment mit den Aschenbechern, damit die Lunge sauber bleibt. Gesundheitspolitik der anderen Art, denke ich mir.Und das ist gut so, denken zumindest die Sortiment-Tüftler, die im unmöglichen Möbelhaus. Dafür darf man Hunderln mitnehmen, auch wenn sie keinen Beißkorb brauchen. Und in den Einkaufswagerln, da darf man die Huntsis auch herumführen. Im unmöglichen Möbelhaus.


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Schlagworte: Aschenbecher, Gesundheit, IKEA, rauchen, Raucher, Zwangsbeglückung,

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Über Preisfischen, Mega-Steaks und das Chlorwasser im Marmeladeglasl

AngelnOkeechobee County ist ein Verwaltungsbezirk im Herzen Floridas. Der Name kommt aus dem Indianischen und heißt „Großes Wasser“. Dort, in Okeechobee, da wütete 1928 ein Hurrikan, der den Damm des „Lake Okeechobee“, dem drittgrößten See der USA, brechen ließ. 2.500 Menschen verloren damals ihr Leben. Jetzt leben im County rund 40.000 Menschen, 16% davon unter der Armutsgrenze. Die Menschen im County, die gehen gerne Fischen, vor allem dann, wenn es beim Wettfischen Preise zu gewinnen gibt. Dann kommen Angler aus allen Staaten der USA nach Okeechobee, denn die Preisgelder sind ordentlich bemessen. Im September, beim großen Wettbewerb, da konnte sich das Siegerteam über 60.000 US-Dollar freuen.

CowboyAuch essen gehört zu den Vergnügen, sofern man sich den Besuch im Restaurant leisten kann. Als Vorspeise nimmt man gerne ein paar panierte Stückerln vom Krokodil, der hier Gator heißt. Nicht jedermanns Sache, wenn man aus Europa kommt. Besonders beliebt: Ein Cowboy-Restaurant mit sagenhaften Steaks. 220 Gramm wiegt das kleinste, das man hier erstehen kann, das größte wiegt 30 Unzen. Das sind immerhin 85 Deka, von denen – so der Hinweis auf der Speisekarte – ein echter Cowboy gerade einmal satt wird. Dazu gibt es natürlich Bohnen, Erdäpfelpüree und andere Beilagen. Kein Essen zum Abnehmen.

Zum Essen trinkt man – stilgerecht – Bier. Oder Wein. Der kommt meist aus Kalifornien, schmeckt interessant aber für uns ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der normale Wein, der exklusivere also, der kommt unserem Empfinden schon ein wenig näher. Aber der ist sehr teuer.

WasserWer dazu noch ein Glas Wasser möchte, tut gut daran, eine Flasche Wasser zu bestellen. Denn das normale Wasser, das wird hier im Marmeladeglasl serviert. Mit Strohhalm, sehr viel Eis und noch viel, viel mehr Chlor. Und das schmeckt dann fast so, wie das Wasser im Jörgerbad in Wien. Nur ein wenig schlechter.


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Schlagworte: Cowboys, Florida, Preisfischen, Steaks, USA,

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Ein „Tip“ ist kein guter Rat. Der Rat zu „tipen“ aber schon.

TipIm Land der unbegrenzten Möglichkeiten, also jenes, von dem die aktuelle Wirtschaftskrise ausgegangen ist, ist auch die Freiheit des Unternehmertums fast grenzenlos. „Hire & Fire“, das sind keine Schlagworte, sondern Realität. Zehn Wochen hat man Urlaub, ist man zwei Tage verkühlt im Bett, weil die Klimaanlage den Arbeitsplatz auf 16° Celsius kühlt, wenn es draußen feuchte 38° hat, dann hat man schon zwei verbraucht. Weil die Menschen, also jene, die arbeiten, auch konsumieren können sollen, gibt es auch einen Mindestlohn. Derzeit 6 Dollar und 25 Cent. Brutto für netto, um die Versicherung muss man sich schon selber kümmern. Weil ein kleines Bier rund fünf Dollar, ein Glas Wein sogar rund zwölf Dollar kostet, ist das Geld knapp.

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat man, das versteht sich ja von selbst, auch einen Ausweg aus der Misere gefunden. Die Dienstleister, die die Reichen und Schönen bedienen, herumfahren, ihnen im Bus die Sehenswürdigkeiten erklären oder als sonstige dienstbare Geister arbeiten, werden mit einem „Tip“ belohnt. Bei uns heißt das Trinkgeld, ist im Gastgewerbe bereits im Preis inkludiert, und sorgt für ein besseres Einkommen. Die Kollegen unserer Kellner in Florida sind da ein wenig ärmer dran. Weil manche Gastronomen oder Anbieter von Dienstleistungen zahlen den Mitarbeitern schlappe zwei Dollar. Nur wenn trotz der mildtätigen „Tips“ weniger als 6 Dollar 25 pro Stunde erzielt werden, zwahlen sie die Differenz. Wahrscheinlich zähneknirschend. Aber dennoch, denn klagsfreudig, das ist man ja schon.

Um über die Runden zu kommen, um sein Leben halbwegs bestreiten zu können, da muss man hackeln. Sechs Tage die Woche, zehn Stunden am Tag. Minimum. Da wundert es auch nicht, dass es auf der Flaniermeile Miamis, dem „Ocean Drive“, vor jeder Kneipe, jedem Restaurant und jeder Bar fesche jungen Damen stehen, die mit den Methoden der orientalischen Bazarinhaber die Kunden zum Eintritt locken. Zwar nicht mit der Einladung zum Gratis-Tee, aber mit dem Aufzählen der Speisekarte.

Tips, also Trinkgeld, zu geben, das sollte man sich schon am ersten Tag angewöhnen. Die freundlichen Leute dort werden dann noch eine Spur freundlicher, das freundliche Lächeln wirkt dann auch nicht mehr so künstlich wie meist.

Was uns Europäer auch noch irritiert: Man zahlt in Florida nur sieben Prozent Mehrwertsteuer. Die ist allerdings auf den Preisschildern nicht inkludiert. Also: Beim Preisvergleich die Steuer dazurechnen, damit es halbwegs stimmt…


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Sonnenbrille ist Pflicht, in Florida. Aus Sicherheitsgründen.

RollerKlar, wo viel Sonne ist, da muss man seine Augen schützen. Auch in Florida ist das so. Aus der Sicht der Augenärzte zumindest, damit unser Sehvermögen nicht beeinträchtigt wird. Wer mit einem Zweirad unterwegs ist, einem mit Motor jedenfalls, der muss auch eine Sonnenbrille tragen. Das ist Gesetz im Sonnenstaat. Schließlich könnte ja, weil es ja Sümpfe und daher auch Moskitos gibt, eine Mücke beim Fahren mit dem Moperl oder der Harley ins Auge kommen. Das wäre gefährlich. Deshalb ist das Fahren ohne Sonnenbrille streng verboten.

Was nicht geschützt werden muss, ist das Hirn. Einen Helm zu tragen ist zwar nicht verboten, aber auch nicht vorgeschrieben. Wahrscheinlich ist es zu heiß, um ein solches Gesetz zu beschließen, auch wenn für einen Mitteleuropäer ein wenig irritierend. Aber im Land der unbegrenzten Möglichkeiten muss man auch mit anderen gesetzlichen Regelungen rechnen als hierzulande. Wer also in Florida ein Bike mietet sollte wissen: Ohne Sonnenbrille ist das Fahren mit der Maschin‘ strafbar…


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Schlagworte: Florida, Gesetz, Sonnenbrille, USA,

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