„Entwicklungsland Europa“: Mikrokredite gegen die Krise

Die steigende Arbeitslosigkeit in Europa lässt die „Minister für Beschäftigung und Soziales“ kreativ werden. Arbeitslosen Menschen soll mit „Mikrokrediten“ der Weg in die Selbstständigkeit schmackhaft gemacht werden, dadurch, so die Überlegungen, würden auch neue Arbeitsplätze entstehen.

Insgesamt sollen 500 Millionen Euro aufgebracht werden, um die Zahl der Arbeitslosen zu senken. Begleitend sollen den Neo-Unternehmern Mentoring, Fortbildung und Verhlatenstraining geboten werden.

All dies ist gut. Theoretisch. In der Praxis wird dies wohl nur sehr eingeschränkt funktionieren. Schon jetzt gibt es viele „Kleinstunternehmen“, die als „ICH-AG“ oft genug für Schlagzeilen gesorgt haben. Diese neuen Selbstständigen, die ihren Job verloren haben, werden in vielen Fällen von den ehemaligen Arbeitgebern weiter beschäftigt. Als Lieferanten oder Dienstleister.

Die Rede ist bereits von „selbstständigen Köchen und Kellnern“, von „Schreibbüros“, von „selbstständigen Beratern“, die früher angestellte Außendienstmitarbeiter oder Verkäufer waren oder „Facility Managern“, also Hausarbeiter oder Reinigungskräfte ohne Anstellung.

Nach den „McJobs“ fördert die EU nun also die „McAuftragnehmer“.

Das schönt zwar die Arbeitslosenstatistik und vermittelt eine neue „Gründerzeit“, bedeutet aber in der Realität in vielen Branchen Dumpingpreise von Selbstausbeutern, die statt „arbeitslos“ nun eben „auftragslos“ sind.

Dass sich das Mitleid mit „Unternehmern“ in Grenzen hält, ist bekannt. Dass diese Unternehmer in Wirklichkeit keine sind, geht in den geschönten Statistiken oft unter. Was jedoch sichtbar werden wird, ist klar: Mit dem kreditgeförderten Zwang, von der Arbeitslosigkeit in die Auftragslosigkeit zu wechseln, wird eine neue Form Armut produziert.

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Schlagworte: Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarkt, EU, Europa, Gesetz, ICH AG, Kredit, Politik, Soziales, Wirtschaftskrise, Zwangsbeglückung,

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