„FBI-Agent“ will Pfarrer in Wien abzocken. Jetzt sitzt er, der Agent…

Einen mutmaßlichen Gauner, für den die Unschuldsvermutung gilt, hat ein Wiener Pfarrer mit Hilfe eines Häferls Kaffee „festgenommen“. Weil ihm der Mann ziemlich suspekt vorkam. Die Polizei war dankbar, denn der Mann wird seit Jahren gesucht. Unter anderem von den US-Behörden.

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Ein Pfarrer in Wien wird misstrauisch - und die Polizei freut sich über die Festnahme eines mit US-Haftbefehls lang Gesuchten. © Christian M. Kreuziger

Da staunte der Mitarbeiter einer Pfarre am Stadtrand Wiens: Als er die Kirche aufsperrte, kam ihm ein Herr älteren Jahrgangs entgegen. Der hatte offenbar die Nacht in der Kirche verbracht und war auch ein wenig unwirsch. Schließlich wurde er, der scheinbar sehr religiöse Besucher des Gotteshauses seiner Freiheit beraubt.

Der ältere Herr, der von Zeugen auf Mitte sechzig geschätzt wird, versuchte dann, so wird jedenfalls vermutet, den Pfarrer abzuzocken, Weil er eine Nacht zwangsweise in der kalten Kirche verbringen musste. Das, so haben die Zeugen das verstanden, müsste dem Gottesmann doch ein wenig Geld wert sein. Seine in Englisch vorgebrachten Argumente waren dennoch dem Herrn Hochwürden ein wenig zu suspekt. Deshalb ließ er dem Herren einen Kaffee servieren, um die Wartezeit bis zum Eintreffen der Funkstreife so diskret und angenehm wie möglich zu gestalten.

Auch die Herren der Sicherheitswache waren ein wenig über das Auftreten des Kirchenschläfers  irritiert. Denn der zwar leicht gehbehinderte aber rüstige Mann trat ziemlich selbstsicher auf. Und zwar als „US-Agent“. Zumindest beim FBI, wenn nicht sogar bei der CIA will er gearbeitet haben. Seine Sammlung von Dokumenten war auch ziemlich beeindruckend, sagen Zeugen, und alle waren auf den gleichen Namen ausgestellt. Aber, so glauben Insider, wahrscheinlich waren das hochprofessionelle oder zumindest sehr gute Fälschungen.

Die durch allerlei Umgliederungen und „Verwaltungsvereinfachungen“ nicht gerade verwöhnten Polizisten mit vielen neuen Aufgaben und wenig Zeit ließen sich dennoch nicht beeindrucken und taten, was in diesen Fällen eher unüblich ist: Sie überprüften den Mann aufwändig und akribisch. Und waren nach ersten Erkenntnissen dann doch ein wenig überrascht. Denn der Mann wird auch in den USA gesucht. Wegen Vergehens gegen Bundesgesetze.

Auch andere Delikte soll der Mann auf dem Kerbholz haben. Aber vielleicht ist er ja doch das, was er selbst von sich behauptet: Ein US-Spion, vielleicht sogar auf der Flucht vor seinen Ex-Kollegen. Oder zumindest FBI-Agent. Oder etwas ähnliches. Der vielleicht demnächst um Asyl ansuchen könnte, um nicht ausgeliefert zu werden.

Aber das kann man noch nicht genau sagen. Weil er ja erst knapp zwölf Stunden in Gewahrsam der Polizei ist.

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Schlagworte: Abzocke, Abzockerei, Agent, Betrug, CIA, FBI, Gauner, Gesetz, Kirche, Kriminalität, Polizei, Sicherheit, Spion, Wien,

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