Wir Steuerzahler dürfen beruhigt sein. Denn der originelle 15-Meter-Radweg am Spittelauerplatz in Wien-Alsergrund, der ein „Mehrzweckstreifen“ und kein Radweg ist, hat nur 800 Euro gekostet. Das ist verhältnismäßig billig, weil Poller hätten noch viel mehr gekostet.
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Wie berichtet haben die Politikschaffenden in Wien Alsergrund auf dem Spittelauerplatz einen 15-Meter-„Radweg“, der korrekt natürlich „Mehrzweckstreifen“ genannt werden muss, auf die Fahrbahn pinseln lassen. Weil in dieser Kurve immer wieder Autos parken und weil Radfahrer ja verstärkt geschützt werden müssen. „Um jeden Preis“, wie manche Anrainer verärgert meinen.
Auf die Anfrage, wieviel denn die Bodenmarkierungen tatsächlich gekostet haben, hat Herr Sascha Göbel, Büroleiter der Frau Bezirksvorsteherin Martina Malyar flott geantwortet:
„Sehr geehrter Herr Kreuziger!
Danke für die Gelegenheit, zu einer Verkehrsmaßnahme Stellung zu nehmen, die freilich in bester Absicht und bewusster Zielsetzung erfolgt ist, aber bei laienhafter Betrachtung ohne Zuhilfenahme als Allgemeingut vorauszusetzender Kenntnisse der Regeln und Zusammenhänge im Straßenverkehr offenbar im Einzelfall Irritationen auslösen kann. Tatsächlich dient diese Maßnahme in erster Linie der eindeutigen Lenkung des Radverkehrs und damit der Sicherheit der radelnden VerkehrsteilnehmerInnen an jenem Kreuzungsbereich. Die Investition von € 800,- erscheint verhältnismäßig gering, wenn dadurch Unfällen vorgebeugt werden kann. Ein Nebeneffekt dieses Mehrzweckstreifens – denn dabei handelt es sich bei diesem vermeintlichen „Radweg“ – ist die Tatsache, dass dadurch der laufenden Verparkung des Gehsteiges ein Riegel vorgeschoben wird, was letztendlich auch der Sicherheit der FußgängerInnen dient. Selbstverständlich ließe sich dieser Effekt auch durch das Aufstellen von Pollern erreichen, aber darüber ließe sich vermutlich – in Ihrer Sprache – auch vortrefflich „sudern“.
Mit freundlichen Grüßen
Sascha Göbel
Büroleiter Bezirksvorstehung 9, 1090 Wien“
So gesehen sind die Steuerzahler noch einmal billig davon gekommen. Allerdings: Auf der gegenüber liegenden Straßenseite parken weiterhin unbelehrbare Automobilisten ihre Krax’n grenzlegal in der Kurve. Aber auch hier wird den Damen und Herren Politikschaffenden auch noch eine Lösung einfallen. Ebenso wie für jene Fußgänger, die 20 Meter neben dem Zebrastreifen und meist ohne zu schauen die Grundlgasse überqueren und sich dabei selbst gefährden.
Aber darüber demnächst – vielleicht – mehr…
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Heute in Ihrem Kino:
„Ein Blogger macht sich lächerlich Teil 2 – Jetzt wird’s amtlich!“