So hat es ja kommen müssen: Das Gesudere über einen 15-Meter-Radweg lässt manch Radlerseele kochen und schwemmt das Oberlehrerhafte an die Oberfläche. Macht nichts. Denn jetzt gibt’s als Draufgabe die Kosten des Schildbürgerstreichs. Auch ein wenig Schelte für die Radl-Rowdies darf dabei nicht fehlen.
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Die Politikschaffenden haben am Spittelauerplatz in Wien-Alsergrund einen Teil der Fahrbahn anmalen lassen. Eine Art 15-Meter-Radlweg ist dabei entstanden. Klar weiß der Suderer, dass das nicht Radlweg heißt, sondern „Mehrzweckstreifen“. Das ist aber egal, denn wir, das gemeine und tumbe Volk, sagen trotzdem Radlweg. Schließlich ist ja auch ein Radl abgebildelt auf dem Asphalt.

Schildbürgerstreich der Politikschaffenden: der Super-Radweg am Spittelauerplatz mit knapp 15 Metern Länge. © Christian M. Kreuziger
Diese Straßenmalerei, die wird von den meisten Anrainern als Schildbürgerstreich der Politikschaffenden gesehen, der einen Haufen Steuergeld gekostet hat. Nicht einen knappen Hunderter, wie ein offenbar begeisterter Pedalritter kommentiert hat. Sondern locker einen ganzen Tausender. Wenn nicht sogar zwei, was wahrscheinlicher ist. Ohne die zusätzlich notwendige Straßenverkehrstafel.
Die genauen Kosten hat die Frau Bezirksvorsteherin dem Suderer noch nicht bekannt gegeben, aber da darf man zuversichtlich sein, dass im neunten Hieb transparente Politik gemacht wird und die Kosten auch akribisch genau bekannt gegeben werden.
Ein paar Kommentatoren zu denen vielleicht noch ein paar dazukommen werden, sind jedenfalls der Meinung, dass die Radler das Recht auf diese Bodenstriche haben, weil sie dadurch gesetzlich das machen dürfen, was sie eh schon die ganze Zeit machen. Nämlich rechts in die Nordbergstraße einbiegen. Ohne Stricherln dürften sie das gar nicht, angeblich. Was an diesen Kommentaren erstaunt: Radler fordern Gesetze und deren bildhafte Umsetzung ein, um sich akribisch daran zu halten.
Das ist natürlich Unsinn. Ein sehr hoher Prozentsatz der Radler schert sich einen Schmarren um Gesetze, Vorschriften oder um die schwächeren Verkehrsteilnehmer. Die radeln einfach, wie ihnen die Wadeln gewachsen sind. Auch auf schmalen Gehsteigen, und selbst dort, wo es ohnehin einen Radlweg, der ja eigentlich Mehrzweckstreifen heißt, gibt.
Da kann man auch nicht mehr von bedauerlichen Einzelfällen sprechen, wie eine Fotoserie beweist, die innerhalb weniger Minuten entstanden ist. Im Vorjahr, und zwar in der Wittelsbachstraße. Das wird dort, und auch am Alsergrund, bald wieder üblich sein, das Radl-Rowdytum. Aber das ist eigentlich auch egal, weil vielleicht die Politikschaffenden bald auf die Idee kommen könnten, den Fahrradfahrern auch Teile des Gehsteigs zu widmen. Als Radlweg, der Mehrzweckstreifen heißen wird, aber dennoch von den Damen und Herren Zweiradfahrer als persönliches Eigentum betrachtet werden wird.
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