BZÖ-Chef Josef Bucher – der Sprachpolizist…

Eigentlich ist es ja sechs Tage nach der Wahl zu spät, sich mit Migrationsfragen zu profilieren. Josef Bucher versucht es trotzdem. Mit einer zwar nicht ganz neuen, aber scheinbar originellen Idee: der Pflicht, auf dem Schulhof Deutsch zu reden.

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Seppi Bucher will offenbar "Luschtenauerisch", "Kaantnarsch" oder "Burgenländisch" auf den Schulhöfen verboten wissen. © Christian M. Kreuziger

Herr Josef Bucher, bei der Wahl in Wien nicht gerade erfolgreich, will ebenso wie viele andere Politikschaffenden einen Beitrag zur aktuellen Migranten- und Ausländer liefern. Deshalb hat er auch einen „BZÖ-Katalog für Integration“ für eine effiziente und zielführende Integration an den österreichischen Schulen präsentiert.

In einer dazu gehörenden Presseaussendung heißt es:

Auch im benachbarten Deutschland wird von der FDP eine Deutschpflicht in Schulhöfen diskutiert. „Deutsch soll nicht nur im Unterricht, sondern auch im Schulhof gesprochen werden.  Ein Integrationsbeauftragter soll die Einhaltung dieser Regel überprüfen und helfen Konflikte zu lösen, bevor sie eskalieren“.

Was so gut klingt ist jedoch nicht ganz so gut durchdacht. Abgesehen von der Frage, wer wie kontrollieren und sanktionieren soll, ist die Frage legitim: Was genau ist Deutsch? Streng genommen bedeutet Buchers Forderung nämlich, dass auch die pflegenswerten Dialekte in Österreich nicht mehr gesprochen werden dürften. Vom Burgenland bis nach Vorarlberg gibt es lokale und regionale Dialekte, die selbst von Bewohnern des angrenzenden Bundeslandes nicht mehr verstanden werden.

Vielleicht haben die Berater des Herrn Bucher aber nur vergessen, ihren Chef darauf hinzuweisen , dass es Volksgruppen in Österreich gibt, die ein Recht auf ihre eigene Sprache haben. Nicht als Fremd-, sondern als Unterrichts- und Amtssprache: die Kroaten des Burgenlandes oder die Slowenen in Kärnten zum Beispiel.

Andererseits sind die Kinder und Jugendlichen, soferne sie entsprechend sozialisiert werden, durchaus in der Lage, sich zweisprachig artikulieren zu können.

Auch für Eliteschulen, deren Unterrichtssprache Englisch oder Französisch ist würde Buchers Forderung, einen gravierenden Wettbewerbsnachteil bedeuten, falls diese Idee realisiert würde.

Egal, Politikschaffende kommen eben immer wieder auf lustige Ideen, und seien sie noch so hanebüchen.

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Schlagworte: BZÖ, Gesetz, Josef Bucher, Politik, Sepp Bucher, Sprachpolizei, Wahlkampf, Zwangsbeglückung,

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