Die Wahlen sind vorbei. Das ist gut so.

In Wien wurde gewählt, nun geht es um konkrete Arbeit. Vorerst wird allerdings analysiert. Von „Experten“, die wie Pathologen arbeiten. Sie können nicht heilen, aber feststellen, was die Todesursache war…

Der Montagabend nach der Wahl, in einem Café in Wien Alsergrund. Freund Robert hat lakonisch festgestellt, dass meine Prognose, die ich vor der Wahl vertreten habe, beinahe punktgenau eingetroffen ist. Der enorme Zugewinn für die Freiheitlichen, die gravierenden Verluste der SPÖ und die schmerzhafte Niederlage der ÖVP. Auch dass die Grünen nicht gewinnen, sondern verlieren werden, war vorhersehbar.
Nun sind die „Experten“ am Zug, um den Ausgang zu erklären, Möglicherweise sind es ja dieselben, die vorher bereits in die Wahlkampfstrategie eingebunden worden waren und nur ihr eigenes Versagen erklären müssen. Aber das ist, das gebe ich zu, eine ein klein wenig boshafte Unterstellung. Kassieren werden die Experten in jedem Fall, wenn auch nicht immer im gewünschten Ausmaß. Egal, es geht um das Vorhersehbare, dass – zur großen Überraschung aller – eingetreten ist.

Die Verluste der „roten Hochburgen“

In den kleinen Beisln in Simmering, in Favoriten, in der Leopoldstadt oder auch in Florisdorf, also dort, wo sich die Grün-Bobos und roten Vertreter der „Arbeiter“ nicht hinwagen, dort hat man genau gehört, wer warum nicht mehr „die Roten“ wählen wird. Die Ausländer, nicht nur die im Gemeindebau, sondern auch die anderen, die kriminellen Ausländer, die sind das Ärgernis für die Genossen. Aber nur zum kleineren Teil. Vorwiegend ist es die Ohnmacht der Partei, oder sogar die Unterlassungen, gegen die prekäre Situation der Menschen Politik zu machen. Dort, bei der „Basis“ also, dort weiß man genau, dass die Funktionäre längst etabliert sind und den Kontakt zu „den Mentschen“, wie sie immer sagen, verloren haben. Das würde man ihnen gar nicht einmal so übel nehmen, die Gagen und die Dienstautos, die Privilegien und die mehr oder weniger teure Kleidung. Vorausgesetzt, sie hätten noch die Macht, wirklich „intervenieren“ zu können und dies auch zu wollen. Bei der Wohnungsvergabe, bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen oder bei anderen lebenswichtigen Problemen.Doch dies geht nur mehr in bescheidenem Ausmaß, die Antikorruptionsregelungen, die Gleichmacherei und auch ein gerüttelt Maß an Desinteresse steht dem entgegen. Das verzeiht man eben nicht.

Die Verluste der Grünen
Auch die Grünen haben einen guten Teil ihrer Glaubwürdigkeit eingebüßt. Nicht alle, aber doch einige, wählen Grün weil es schick ist, weil man sich als Natur- und Menschenfreund fühlen darf, weil man multikulturelle Beziehungen pflegt und auch gerne kulinarisch multikulturell unterwegs ist. Das bin ich auch. Aber es gibt auch die andere Seite. Kebab statt Burenwurst zu Beispiel. Wer einen Gusto auf eine „Heiße“ hat, muss schon manchmal von Kiosk zu Kiosk fahren. Das schmerzt die Wienerseele. Ist aber verschmerzbar. Weniger lustig ist es, in einer Ordination zu arbeiten und mit Patienten wegen der multikulturellen Sprachschwierigkeiten nicht mehr kommunizieren zu können. Dann ist die Toleranzgrenze schnell erreicht. Nicht nur, weil bei den gelten den Kassentarifen Zeit gleich Geld ist, sondern weil es auch unerträglich ist, die zwölfjährige Tochter als Dolmetsch für den medizinischen Befund heranziehen zu müssen. Sofern das überhaupt möglich ist.

Mehr demnächst hier. Vielleicht.

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Schlagworte: Angst, Asyl, ÖVP, FPÖ, Kampfrhetorik, Politik, Sicherheit, Soziales, SPOE, Stadt, Wahlkampf, Zwangsbeglückung,

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