Cecile trägt kein Bast-Röckchen. Auch nicht im Karneval.

Cecile„Wir Nassauer sind keine ungebildeten Wilden“, sagt Cecile. Die junge Frau, die sich in der Mittagspause in der Bretterbude frisch gepressten Fruchtsaft kauft, macht sich über die Touristen lustig. Auch wenn sie ihre Kunden sind. Denen verkauft sie nämlich Anteile an Feriendomizilen, eine Art „Time-Sharing-Modell“, das sogar in Österreich Ferienwohnungen hat. Derzeit geht das Geschäft nur schleppend voran, erzählt sie. Denn die Immobilienkrise hat auch die Bermudas erwischt. Unglücklich ist sie nicht. „Ich verdiene genug, um mir meine Wohnung zu finanzieren, ich kann meine Freunde unterstützen und zu essen kann ich mir auch genug kaufen“, sagt sie und lacht dabei herzlich. „Wir sehen die Krise hier entspannter als die Leute in den USA oder Europa“, erzählt sie. „Wir helfen einander, wenn es einigen von uns schlechter geht als anderen.“

Mit Europäern oder US-Bürgern hat sie ohnehin schon lustige Erfahrungen gemacht. „Viele kommen als Touristen, leben in ihren Hotel-Ghettos und essen auch dort Sachen, die wir nie essen würden“, erzählt sie. Wir essen frische Sachen, nicht diese vorgefertigten Speisen oder die Tiefkühlimporte, die zwar billiger sind, aber überhaupt nicht gut schmecken.“ Fisch und Meeresfrüchte isst man hier. Besonders wohlschmeckend sind, versichert sie, die Schlangen, die in den Beisln der Einheimischen angeboten werden. Und Huhn. Gebraten oder gegrillt, mit vielen Gemüsen und Obst. Einen Hamburger, aus Tiefkühlfleisch faschiert, den isst man hier nicht. Zumindest die Einheimischen verschmähen das. Die meisten, denn auch bei manchen jungen Leuten wirken sich die Filme aus den USA mittlerweile auf den Geschmack aus.

Obwohl ja eher die Briten viele Bereiche der Nassauer Kultur geprägt haben, nur beim Essen ist ihnen das offenbar nicht gelungen. „In den Schulen tragen die Studenten Uniform, wie in Großbritannien“, erzählt die Geschäftsfrau, die gerade Zeit hat, weil in der Mittagszeit mit den Touristen ohnehin keine Geschäfte zu machen sind. Auch die Geschichten über das Leben der „Natives“, die mag sie nicht schon wieder erzählen. Jene zum Beispiel, dass die Frauen keine Röckchen aus Bast oder aus Palmgeflecht tragen. Sondern seit Jahrhunderten normale Kleidung. Außer für Touristen vielleicht, die gerne so etwas sehen wollen, aber dann auch nur im Karneval. Dass man hier auch in Häusern wohnt, und nicht in Hütten aus Palmblättern, auch das hat schon viele Besucher erstaunt. Vor allem manche, die hier her kommen, um in einer der unzähligen Banken ihre „Offshore-Geschäfte“ oder sonstige steuerschonenden Geschäfte zu tätigen.

„Manche haben hier auch ein eigenes Haus“, sagt Cecile, „hinter Mauern und schwer bewacht. Wir nennen das „Richmens Prison“, lacht die Nassauerin. „Die leben auch ständig in Angst.“ Was sie und die anderen, die in der Bretterbude ihre Fruchtsäfte oder ihr Bier trinken auch nicht verstehen können, ist der Grund, warum diese Leute hier ein eigenes Haus haben wollen, das sie ohnehin fast nie verlassen.


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Schlagworte: Bahamas, Baströckchen, Nassau, Touristen,

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Die Security-Tüftler und „Der Pflanz der Reisenden“

Security2Weltweit haben sich die Sicherheitsexperten zusammengetan, um eifrig terroristische Anschläge zu verhindern. Weil ja auch viele Flugzeuge entführt wurden, haben sich die Experten zusammengesetzt und getüftelt, was denn alles an gefährlichen Zeugs die Reisenden so an Bord bringen. Bomben sind verboten, Schuss-, Hieb- und Stichwaffen natürlich auch. Stumpfe Schlaggegenstände darf man auch nicht im Haqndgepäck haben, die beliebten US-Taschenlampen einer bekannten Marke (MagLite) gehören ab einer bestimmten Größe dazu.

Eine Zeitlang wurden sogar Nagelscheren, Nagelzwicker und ähnliche Waffen als gefährlich eingestuft, das hat sich mittlerweile aber wieder gelockert. Geblieben ist die Angst vor Sprengstoffen, die heimtückische, als Reisende getarnte Terroristen an Bord von Schiffen oder Flugzeugen aus Flüssigkeiten zusammen mischen.

Flüssigkeiten sind also, sagen die Sicherheitsexperten, gefährlich und müssen daher vor der Sicherheitskontrolle entweder ausgetrunken oder weggeworfen werden. Also zumindest jene, die in Gebinden transportiert werden, wie mehr als 100 ml fassen. Wie die kleinen Trinkwasserflaschen zum Beispiel. Die Sparsamen trinken den Inhalt noch schnell aus, müssen dann aber schnell aufs Klo, bevor sie an Bord gehen. Andere hingegen schmeißen die vollen Flaschen in einen der bereit gestellten Wegwerf-Container.

GetraenkeautomatNach der Sicherheitskontrolle ist das aber wieder ganz anders. Da stehen die Getränkeautomaten herum, dass es eine Freud ist, im Duty-Free-Shop kann man auch Hochprozentiges erstehen und an Bord nehmen, auch wenn es sich um eine 40% Alkohol enthaltende und daher leicht brennbare Flüssigkeit handelt. Bei diesen speziellen leicht brennbaren und für manche auch gefährlichen Flüssigkeiten, den Spirituosen also, gibt es noch eine zusätzliche Tüftelei, die manche Reisende um ihr letztes Urlaubsgerschtel bringt. Wer nämlich in den USA scheinbar günstig Gin, Rum (allerdings keinen aus Kuba!) oder Whisky im Duty-Free-Shop kauft und nach Wien will, fliegt selten direkt. Das heißt also: Bei der Zwischenlandung in London, Frankfurt oder wo anders wird man von den Securitys wieder gefilzt.

GinNicht nur das, auch die gefährlichen Getränke wie Mineralwasser oder übersüße Kunstsafteln werden wieder abgenommen. Und die Spirituosen. Dann ist das Geld fürs hochprozentige Reisemitbringsel weg, das Flascherl auch. Ein neues darf man dann zwar wieder kaufen, aber halt nicht zollfrei. Dafür darf man es in den Flieger mitnehmen. Ganz ohne Probleme.


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Schlagworte: Airport, Flugreisen, Security, Sicherheit,

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Florida, USA: Strenge Gesetze, hinterlistige Gesetzestreue…

Florida_BeerIn den USA, das hat sich längst bis zu uns herumgesprochen, gelten strenge Regeln. Kein Rauchen in geschlossenen Räumen, das Trinken von Alkohol ist verboten, solange man sich im öffentlichen Raum befindet oder unter 21 Jahre alt ist. Diese Gesetze, die sind natürlich mit Strafen verbunden. Wer erwischt wird, zahlt. Das die Strafen hoch sind, das ist klar, schließlich ist in den USA ja alles schöner, größer und höher als anderswo. Das trifft auch auf die Strafen zu, die fürs öffentliche Saufen, so wird dort der öffentliche Konsum eines Seidel schwachen Bieres wahrscheinlich empfunden, kassiert werden. Das Rauchen, das ist natürlich auch schädlich, ja lebensgefährlich, und auch das wird den Rauchern unleidlich gemacht, im sonnigen Florida. Die scheren sich nicht, die Raucher und rauchen eben draußen, dort ist es ohnehin wärmer als drinnen ist und in Gesellschaft ist man auch, beim Rauchen.

Aber in den USA sind die Menschen ja erfinderisch, vor allem dann, wenn es der Wirtschaft dient. Ein findiger Sackerl-Fabrikant muss das Gesetz des Verbots des öffentlichen Biertrinkens, das der Gesundheit der Menschen dient, damit sie nicht dick werden und auch keine Leberschäden bekommen, zumindest keine solchen, an deren Entstehung die Öffentlichkeit teilhaben kann sehr begrüßt haben. Und der Sackerlfabrikant hatte eine Idee.

Wahrscheinlich hat er sich mir einem der findigen Juristen, von denen es in den USA ja viele gibt, beraten und gemeinsam haben sie dann festgestellt, dass der Raum innerhalb eines Sackerls nicht öffentlich sein kann und daher das Biertrinken aus einer der Öffentlichkeit entzogenen, das heißt innerhalb eines Papiersackerls befindlichen Flasche oder Dose, daher auch kein Verbrechen, ja nicht einmal eine Gesetzesübertretung sein kann.

Vielleicht hat der Papiersackerlfabrikant, nachdem er das Bierflaschen oder Bierdosen verhüllende Sackerl hat patentieren lassen, mit seiner Lobby vehement die strenge Ahndung des öffentlichen Biertrinkens gefordert und so, das kennen wir ja, aus den vielen Filmen, die in Amerika spielen und bei uns ausgestrahlt werden, sich den Verkauf des gesetzeskonformen Bier-Sackerls auf Jahrzehnte gesichert.


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Schlagworte: Alkohol, Bier, Florida, rauchen, USA,

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Nassau, Bahamas: Ein Self-Made-Hamburger als Mittagslunch im Nobelhotel…

Es ist ein Hotel für die Reichen und schönen, oder zumindest für nicht ganz arme Reisende, die ihren Urlaub in der Karibik verbringen.  Der Strand ist wunderschön, ein Life-Guard wacht über die Schwimmer (auch am Pool), in der Zwischensaison, also während der Zeit der Gewitter und Hurricans ist der Strand angenehm leer. Und dort, direkt am Strand, hat das Hotel eine kleine überdachte Terrasse, wo man sein Mittagessen einnehmen kann. Ein Mittagessen, das ganz auf die Bedürfnisse der Gäste aus den USA zugeschnitten zu sein scheint. US-Bürgertauglichkeit, das heißt: Das Geschirr: Plastik. Das Besteck: ausnahmsweise nicht Plastik. Das Essen: auch nicht Plastik, schmeckt aber so ähnlich. Zumindest ein wenig gummiartig, das Laberl, das neben anderen unverzichtbaren Zutaten wie Salatblatt’ln, Paradeiserscheiben, Zwiebelringerln und – steril und einzeln in Kleinstportionen verpackt – die obligaten Saucen wie Senf, Ketchup und Majo. Ein Hamburger zum selbermachen also, den man im Sheraton zu Mittag nicht serviert, aber am Buffet angeboten bekommt. Ein Tipp: Alle angebotenen Saucen auf das Laberl, ein Scheiberl Käs dazu, dann ist er auch essbar…
Sheraton, Nassau/Bahamas

Sheraton, Nassau/Bahamas

Es ist ein Hotel für die Reichen und Schönen, oder zumindest für nicht ganz arme Reisende, die ihren Urlaub in der Karibik verbringen.  Der Strand ist wunderschön, ein Life-Guard wacht über die Schwimmer (auch am Pool), in der Zwischensaison, also während der Zeit der Gewitter und Hurricans ist der Strand angenehm leer. Und dort, direkt am Strand, hat das Hotel eine kleine überdachte Terrasse, wo man sein Mittagessen einnehmen kann. Ein Mittagessen, das ganz auf die Bedürfnisse der Gäste aus den USA zugeschnitten zu sein scheint. US-Bürgertauglichkeit, das heißt: Das Geschirr: Plastik. Das Besteck: ausnahmsweise nicht Plastik.

Sheraton_BurgerDas Essen: auch nicht Plastik, schmeckt aber so ähnlich. Zumindest ein wenig gummiartig, das Laberl, das neben anderen unverzichtbaren Zutaten wie Salatblatt’ln, Paradeiserscheiben, Zwiebelringerln und – steril und einzeln in Kleinstportionen verpackt – die obligaten Saucen wie Senf, Ketchup und Majo. Ein Hamburger zum selbermachen also, den man im Sheraton zu Mittag nicht serviert, aber am Buffet angeboten bekommt. Ein Tipp: Alle angebotenen Saucen auf das Laberl, ein Scheiberl Käs dazu, dann ist er auch essbar…


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Schlagworte: Bahamas, Hamburger, Junk Food, Nassau,

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Der Abzocker-Schmäh und das iPhone…

WorldPress1Die international agierenden Abzocker haben neuerdings die iPhonebesitzer ins Visier genommen. Über eine wirklich schön gemachte Homepage werden kleine Programme, „Apps“ genannt, angeboten. Bezahlen kann man per Kreditkarte, allerdings vor dem Kauf. Um wohlfeile 5 Euro und 94 Cent, 19% Mehrwertsteuer inkludiert, ist nun diese Applikation erhältlich, mit der man die Einträge in der Anrufliste angeblich auch einzeln löschen kann.

Wer zahlt, ist selber schuld. Denn – welche Überraschung – das Programm ist nirgends zum Download aufzufinden. Wer sich nun beschweren möchte, der findet auf der Homepage sogar eine Telefonnummer (aus der Slowakei). Dort kann man sogar mit echten Menschen, zumindest einer Dame, die deutsch spricht, telefonieren. Allerdings nicht über das kleine Programm oder gar, wo es aufzufinden wäre. Denn diese Telefonnummer sei nur jene der „Buchhaltung“. Auskunft könne man über eine andere Telefonnummer erhalten, die mit der Vorwahl „00375“ beginnt. Das ist eine Telefonnummer aus Weißrussland, dort meldet sich ein freundlicher Mann, der nur von „jailbreaken“ spricht und auch keinen Hinweis auf die Downloadmöglichkeit des kleinen Programms hinweist. Ob diese Nummer, die in Weißrussland, oder auch die andere, die in der Slowakei, eine Mehrwertnummer ist, darüber demnächst mehr…

PS: Es sei hier auch an die Empfehlung von Polizei, Banken und Konsumentenschützern erinnert: Keine Kreditkartendaten bei unsicheren „Schnäppchen“ im Netz bekannt geben“!

Letzte Ergänzung: Nach Protest und einer PayPal-Konfliktmeldung ist das Geld wieder da.


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Schlagworte: Abzocke, Apps, iPhone,

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Die Petzklingler und die Business-Plattform

WorldPress1Humor haben manche offenbar gar keinen, die Damen und Herren, die sich da in einem Business-Netzwerk registriert haben. Da gibt es, neben der Kontaktpflege und dem Austausch in Fachgruppen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu beantworten. Manche sind sehr spezifisch gehalten, andere hingegen locker-flockig formuliert. Da wird dann geblödelt, da werden Kontakte geknüpft, weil man den Wortwitz mancher eben großartig findet, da werden Tipps ausgetauscht und manchmal auch ein wenig geflirtet.

Ganz wie im richtigen Leben. Wie im richtigen Leben gibt es auf dieser Business-Plattform aber auch Grantler, wie man sie nur bei Ehrenbeleidigungsprozessen im Bezirksgericht trifft. Auch ein paar sind dabei, die als Blockwarte eine große Karriere gemacht hätten. Diese Grantler also, die beteiligen sich begeistert in diesem allgemeinen Forum. Fragen, die – aus ihrer Sicht, versteht sich – nichts mit Business zu tun haben, die werden bekämpft. Wortgewaltig und manchmal sogar die Grenze der Beleidigung überschreitend.

Die Grantler, die schreiben wortgewaltig und mit großem Engagement, und sehen offenbar nur das, worüber sie sich aufregen können. Kreative Wortwitze, ironische Sichtweisen und Argumente, die mögen sie gar nicht, die Grantler. Auch Toleranz wollen sie auch keinesfalls üben, die Damen und Herren Grantler. Lieber wollen sie die anderen ebenfalls zahlenden Kunden, die sich ein wenig amüsieren und in ihrer Kreativität überflügeln wollen, rausgeworfen wissen, aus der Businessplattform, in der nur Business in seiner reinsten Form vorkommen darf.

Das gelingt ihnen zwar nicht, den Damen und Herren Grantlern, ab sie haben eine andere Möglichkeit gefunden, ihrem Ärger Luft zu machen und Diskussionen abzuwürgen. Da gibt es nämlich eine Möglichkeit, unangebrachte Fragen oder Beiträge „zu melden“. Und finden sich genug Grantler, die „melden“, drei oder fünf scheinen schon zu genügen, dann ist eine „unangebrachte Frage“ mit allen Antworten im elektronischen Nirwana verschwunden.

Die Kreativen, die sind dann frustriert und die Grantler freuen sich, weil sie eine „unangebrachte“ Diskussion wieder einmal erfolgreich abgewürgt haben. Dass sie selber, und mit großer Begeisterung, gerade in diesen unangebrachten Non-Business-Diskussionsrunden schreiben, bis die Tastatur glüht, das sehen die Damen und Herren Grantler nicht.

Dafür neigen manche dazu, missliebige Diskussionsteilnehmer per E-Mail und sogar telefonisch bei den Chefs verpetzen. Die Blockwarte, die sind offenbar noch immer nicht ausgestorben. Zumindest nicht im „Business-Netzwerk“. Dort werden sie aber selten so bezeichnet. Denn die kreative Gemeinde hat den Damen und Herren Grantlern den Titel „Petzklingler“ verliehen.


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Titel, Orden, Ehrenzeichen: erhältlich beim „Corps der Offiziere“…

WorldPress1

Man nehme ein wenig Geld in die Hand, suche Gleichgesinnte und gründe ein Corps. Damit es auch nach etwas klingt, sucht man sich einen Heiligen aus, dessen Namen man im Vereinsnamen verankert. Auch das Wort „International“ macht sich gut im Vereinsnamen. Der nächste Schritt, nach der Vereinsgründung, ist der Entwurf von Uniformeffekten. Verdienstzeichen, Halskreuze und Bruststerne für den Frack sind begehrt, diverse Medaillen ergänzen das Angebot, ein „Foundation Cross“ macht sich auch ganz gut. Das fettet, da es in der Luxusvariante (samt Halskreuz, Bruststern, etc.) von jedermann „gegen eine Spende von 750 Euro“ zu erwerben ist, die Vereinseinnahmen ordentlich auf.
Was noch fehlt, sind schmucke Uniformen, Rangabzeichen und eine ordentliche Vereinsstruktur, die das Bundesheer vor Neid erblassen lässt. Vom Gefreiten bis zum Generalleutnant reicht die Palette der erreichbaren Ränge, ab den Rängen der „Stabsoffiziere“ blitzen die Schulterklappen golden, dass es eine helle Freude ist. Wem die Rangabzeichen nicht genügen, nun, da kann man sich noch mit verschiedenen Wappen für die Ausgangsuniform schmücken.
Damit das ganze auch einen offiziellen Charakter bekommt, sind noch zwei Dinge vonnöten. Der Zweck, der das Tragen der schmucken Uniformen legitimiert, und die Anerkennung hoher und höchster Kreise der Gesellschaft.
Als Hilfsorganisation, die als „gemeinnützig“ deklariert und in bescheidenem Maß – gemessen am Grad der Organisationsstruktur – wohltätig ist, findet sich fast immer Anerkennung. Nicht hinterfragt, denn die Homepage ist so eindrucksvoll mit Beweisen gespickt, die kritisches Hinterfragen im Keim erstickt. Urkunden, Briefe, Anerkennung von Regierungsstellen und Ämtern, Fotos von kirchlichen Veranstaltungen sind beeindruckend präsentiert.
Und die Anerkennung hoher und höchster (Finanz-) Kreise, die ist ebenfalls sehr einfach zu bekommen. Eine hohe Auszeichnung wird verliehen, eine spektakulär wirkende Veranstaltung wird organisiert und schon ist man in den Medien, der Kreislauf der Legitimationsspirale dreht sich munter weiter.
Was dann noch fehlt, ist die internationale Vernetzung. Auch das ist ein einfaches Unterfangen. Man suche sich Institutionen, biete eine Partnerschaft samt Urkundenaustausch an, mache Funktionäre zu Mitgliedern mit hohen und höchsten Rängen, und schon ist die Legitimationsspirale wieder ein wenig beschleunigt. Damit niemand auf dumme Gedanken kommt, nämlich solche, die das „Corps“ kritisch hinterfragen, wähle man christliche Symbole wie das Kreuz und berufe sich auf „christliche Nächstenliebe“ sowie bestehende, legitime Organisationen. Selbst dann, wenn sich diese vornehm-zurückhaltend vom „Corps“ ein wenig distanzieren

Man nehme ein wenig Geld in die Hand, suche Gleichgesinnte und gründe ein Corps. Damit es auch nach etwas klingt, sucht man sich einen Heiligen aus, dessen Namen man im Vereinsnamen verankert. Auch das Wort „International“ macht sich gut im Vereinsnamen. Der nächste Schritt, nach der Vereinsgründung, ist der Entwurf von Uniformeffekten.

Verdienstzeichen, Halskreuze und Bruststerne für den Frack sind begehrt, diverse Medaillen ergänzen das Angebot, ein „Foundation Cross“ macht sich auch ganz gut. Das fettet, da es in der Luxusvariante (samt Halskreuz, Bruststern, etc.) von jedermann „gegen eine Spende von 750 Euro“ zu erwerben ist, die Vereinseinnahmen ordentlich auf.

Was noch fehlt, sind schmucke Uniformen, Rangabzeichen und eine ordentliche Vereinsstruktur, die das Bundesheer vor Neid erblassen lässt. Vom Gefreiten bis zum Generalleutnant reicht die Palette der erreichbaren Ränge, ab den Rängen der „Stabsoffiziere“ blitzen die Schulterklappen golden, dass es eine helle Freude ist. Wem die Rangabzeichen nicht genügen, nun, da kann man sich noch mit verschiedenen Wappen für die Ausgangsuniform schmücken.

Damit das ganze auch einen offiziellen Charakter bekommt, sind noch zwei Dinge vonnöten. Der Zweck, der das Tragen der schmucken Uniformen legitimiert, und die Anerkennung hoher und höchster Kreise der Gesellschaft.

Als Hilfsorganisation, die als „gemeinnützig“ deklariert und in bescheidenem Maß – gemessen am Grad der Organisationsstruktur – wohltätig ist, findet sich fast immer Anerkennung. Nicht hinterfragt, denn die Homepage ist so eindrucksvoll mit Beweisen gespickt, die kritisches Hinterfragen im Keim erstickt. Urkunden, Briefe, Anerkennung von Regierungsstellen und Ämtern, Fotos von kirchlichen Veranstaltungen sind beeindruckend präsentiert.

Und die Anerkennung hoher und höchster (Finanz-) Kreise, die ist ebenfalls sehr einfach zu bekommen. Eine hohe Auszeichnung wird Generaldirektoren, Managern und anderen Würdenträgern verliehen, eine spektakulär wirkende Veranstaltung wird für ein paar behinderte Menschen organisiert und schon ist man in den Medien, der Kreislauf der Legitimationsspirale dreht sich munter weiter.

Was dann noch fehlt, ist die internationale Vernetzung. Auch das ist ein einfaches Unterfangen. Man suche sich Institutionen, biete eine Partnerschaft samt Urkundenaustausch an, mache Funktionäre zu Mitgliedern mit hohen und höchsten Rängen, und schon ist die Legitimationsspirale wieder ein wenig beschleunigt. Damit niemand auf dumme Gedanken kommt, nämlich solche, die das „Corps“ kritisch hinterfragen, wähle man christliche Symbole wie das Kreuz und berufe sich auf „christliche Nächstenliebe“ sowie bestehende, legitime Organisationen. Selbst dann, wenn sich diese vornehm-zurückhaltend vom „Corps“ ein wenig distanzieren.


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Herr Drnåz und das kleine Öferl…

WorldPress1Herr Drnåz ist ein Muppet, wie er selber sagt. Dreimal die Woche trifft er seinen Muppet-Freund in einem Wirtshaus in der Stadt. Dort isst er, beobachtet das Personal (mit Migrationshintergrund), um den Chefitäten jeden kleinen Fehler zu melden. Der Herr Drnåz hat auch einen Migrationshintergrund. Trotzdem hat er sogar recht schnell Karriere in Österreich gemacht. Sogar im Parlament hat er gearbeitet, der Herr Drnåz. Für eine Partei hat er dort gewerkt, die jetzt sogar als zwei Parteien Auftritt. Herr Drnåz ist, obwohl er ja auch einen Migrationshintergrund hat, gar nicht sehr erfreut über die Mitbürger, die ebenso wie er einst nach Österreich gekommen sind, um hier zu leben und zu arbeiten.

Frauen, die mag er schon, der Herr Drnåz, auch wenn er selbst selten in Begleitung einer solchen gesehen wird. Aber er spricht gern über Frauen so, wie sich das die „Emanzenweiber“ als Feindbild wünschen. Mit Worten, die Eltern halbwüchsiger Kinder mit ihrem Nachwuchs sofort das Weite suchen lassen würden, wenn sie das hören könnten. Die entsprechenden Begriffe, die hat der Herr Drnåz wahrscheinlich in öffentlichen Klosettanlagen in der Vorstadt aufgeschnappt. Oder bei Strizzis aus der Billigstrichszene, sofern die keinen Migrationshintergrund haben. Denn das sind schon sehr tiefe wienerisch-deutsche Begriffe, für Frauen und deren Körperregionen, die der Herr Drnåz so gern verwendet.

Vor gar nicht langer Zeit hat der Herr Drnåz, der sich selber auch als echten „Rechten“ bezeichnet, und dem die Blauen oder Orangen viel zu links sind, und zu deppat auch, wie er sagt, jedenfalls hat der Herr Drnåz gemeint, der Holocaust könnte gar nicht so gewesen sein, wie er immer dargestellt wird, von den Linken und dem anderen Gesindel. Denn schließlich war er, der Herr Drnåz, schon einmal in Dachau. Dort hat er auch „so ein kleines Öferl“ gesehen, das nie und nimmer dafür gebaut sein konnte, soviele Juden zu verbrennen. Das kleine Öferl, hierzulande sagen wir ja Krematorium dazu, das kleine Öferl also, das würde ja doch beweisen, dass das alles nicht so gewesen sein kann, sagt der Herr Drnåz mit seinem Migrationshintergrund.

Also, wenn der Herr Drnåz so etwas sagt, dann muss man natürlich daran glauben. Denn der Herr Drnåz hat schließlich einen sehr guten Posten bei einer Firma, die eigentlich der Republik Österreich gehört. Beamter ist er zwar nicht, der Herr Drnåz, aber dennoch im Dienste der Republik Österreich tätig. Die zahlt ihm, über den Umweg einer Firma, ein Akademikergehalt, das ihm auch zusteht, weil er ja auch ein Akademiker ist. Zwar mit Migrationshintergrund, aber mit besten Verbindungen zu hohen und höchsten Kreisen, selbst zu solchen in der Kirche.

Im Wirtshaus, da sitzt der Herr Drnåz, der mit dem Migrationshintergrund und dem akademischen Titel, sehr gerne und schimpft sehr gern über die Menschen mit anderem Migrationshintergrund, die – schon biologisch erklärbar – nicht so edel sein können wie die ohne Migrationshintergrund. Oder wenn schon, dann mit einem aus einem nördlicherem Land als jenem, das im Polizeijargon manchmal als Südschweden bezeichnet wird.


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Die Mondlandung-E-Mail des Pfarrers von Heiligenstadt

WorldPress1In Diskussionsforen wird derzeit, 40 Jahre nach der Mondlandung heftig diskutiert, ob tatsächlich ein Mensch den Mond betreten hat oder doch nicht. Verschwörungstheoretiker verneinen dies, andere sind noch immer euphorische Befürworter der bemannten Raumfahrt, die neuen Lebensraum erschließen soll.
Nun hat sich auch der Pfarrer aus Wien-Heiligenstadt per E-Mail gemeldet. Der Text im Wortlaut:

„Damals war ich als Kind in einer Kirche in Groß Reinprechts (Waldviertel – Österreich) – der Pfarrer hat in seiner Predigt die Frage gestellt: “ Warum gibt man für diese Forschung Geld aus? Es sterben doch auf diesem Planeten viele Menschen an Hunger!

Eine Frage – ich kann sie nicht beantworten – darüber nachdenken sollte nicht nur ich.

Mit lieben Grüßen – Michael Manfred Hofians Can.Reg.“

Eine offene E-Mail, die auch einen Platz in diesem Blog verdient.


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Stephan und die Parksheriffs…

WorldPress1Freund Stephan ist wieder einmal verärgert. Und zwar über die „Organe der Parkraumüberwachung“. Sein Problem: Er versendet an seine Kunden kleine, feine und wertvolle Packerln. Meist in größerer Anzahl, damit sich der Weg zum Postamt auch auszahlt. Dann steht er ein paar Minuten mit dem PKW in der Ladezone, deponiert sein Schild „Ladetätigkeit“, das er von der Wirtschaftskammer bekommen hat, hinter der Windschutzscheibe und eilt zur Warteschlange vor dem meist einzig geöffneten Schalter. Wohl wissend, dass ihn wieder ein Parksheriff, oft auch weiblichen Geschlechts, wieder einmal bestraft haben wird. Denn die Ladezone ist nur für „Lastfahrzeuge“ reserviert. Solch ein Fahrzeug, das braucht er aber nicht für die kleinen feinen Packerln.  Für die genügt der Firmen-PKW, mit dem er auch regelmäßig die Kunden in Österreich besucht.


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