Es ist Wahlkampf, entsprechend auch die Ideen: Die Stadtwache.

Eine "Stadtwache" soll in Wien noch rigoser kontrollieren und für Recht und Ordnung sorgen, das will Christine Marek

Frau Christine Marek, die Spitzenkandidatin der Stadt-ÖVP muss sich auch im Wahlkampf profilieren. Mit allen Themen, die möglich sind. Wobei man das Wort „Thema“ auch mit „Schlagwort“ übersetzen kann. Jedenfalls fordert die Spitzenkandidatin Marek eine Stadtwache. Sie will damit die Polizei entlasten. Und ein Nebeneffekt soll auch ein „sauberes Stadtbild“ sein. Ein Videotaugliches, so scheint es. Dass da ein paar Menschen, die betteln, nicht ins Videobild passen, dass muss man schon verstehen. Sogar die einfärbig angemalten Skulpturen in der Innenstadt, diese Denkmäler, die keine sind, sondern Menschen, die sollen ja auch weg, weil sie „organisierte Bettlerbanden“ sind, denkt die Parteikollegin, die in der Innenstadt immer gern von sich reden macht. Die sollen dorthin, wo sie hingehören, nach Barcelona zum Beispiel. Dort fallen sie nicht weiter auf, diese Tagediebe, die nur auf unser Geld aus sind.

Jedefalls hat sich Frau Marek im Namen der ÖVP viel vorgenommen und ein weites Feld von Aufgaben abgesteckt:

  • Überwachung der Reinhalte- und Grünanlagenverordnung (bisher nicht vollzogen!)
  • Überwachung der Reinhaltung von Straßen und Gehsteigen
  • Vollzug der Campierverordnung
  • Überwachung der Grillplätze
  • Überwachung der Parkraumbewirtschaftung
  • Überwachung von ruhendem Verkehr
  • Schulwegsicherung
  • Überwachung des fließenden Verkehrs
  • Einfahren von Fahrzeugen auf das Kreuzungsplateau bei Rotlicht
  • Nicht Anhalten vor Zebrastreifen
  • Radarmessungen
  • Anzeigen bei mangelnder Schneeräumung auf Gehsteigen
  • Patrouillendienst u.a. in U-Bahn-Bereichen (Hot Spot Karlsplatz), Parkanlagen, Fußgängerzonen, Gemeindebauten
  • Konsequentes Vorgehen gegen Graffiti
  • Videoüberwachung mit Aufzeichnung

Für die ÖVP-Innenstadt-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel auch nur Bettelei: Straßenkünstler

Nicht genug damit, zum Drüberstreuen gibt es auch noch ein paar Forderungen, die an eine ehemalige FPÖ-Politikerin, die sogar einmal „Mann des Jahres“ war, erinnern:

  • Konsequente Videoüberwachung, wo es Sinn hat
  • Mehr Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Generelles Bettelverbot
  • Verstärkte Beleuchtung in Unterführungen, Tiefgaragen, Parkanlagen und auf Gehwegen
  • Härtere Strafen bei Eigentumsdelikten
  • Besseres Service der Hausbetreuung

Also auch die ÖVP hat, wie man auf der Homepage nachlesen kann, viele gute neue Ideen. Im Wahlkampf…

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Es ist Wahlkampf, entsprechend auch die Ideen: Der Wachhund

Private Wach- und Schutzhunde sollen verboten werden, zumindest will dies Ulli Sima.

Also, den Hunde-Fahrschein gibt es schon lang, der Hunde-Führschein wird jetzt eingeführt. Das ist gut und richtig, theoretisch zumindest. Denn wie manche Leute mit ihren Hunden umgehen, das ist ja echt zum Speiben. Da gibt es welche, denen folgt der vierbeinige Fratz partout nicht und haut ständig ab. Sogar wohlbekannte Kampfhund-Gegner sollen dazu gehören. Ein anderes Beispiel: Noch heute lachen alle, die eines dieser Alpha-G’fraster in der Hundezone im Prater erlebt haben, herzlich über eine Spezialanfertigung aus Schäfer und Rottweiler, der besonders vernarrt in ein Hundebaby war.

Da versuchte dass Herrl in 45 Grad schieflage, OK, 60, den Hund zum weitergehen zu animieren, also nachzuzerren. Aber gelang es dem Herrn Hundehalter nicht und nicht, seinen Rüden von dem Hundebaby weg zu kriegen.

Dieser Besitzer, nun, der würde den Führschein wahrscheinlich nicht bekommen. Weil sein Hund, der folgt ihm nicht. Der macht was er will, aber immer gutmütig und geduldig mit seinem Menschen.

Wichtig wäre der Deckel, also der Hundeführschein, auch für jene Frau, die ein Hunderl mit 30 bis 40 kg Lebendgewicht ihr eigen nennt. Die ist nämlich hysterisch genug, ihren „Golden Retriever“ beherzt hochzureißen, wenn sich in der Freilaufzone ein anderer Hund dem ihren nur auf zehn Meter nähert. Dass dieser Hund auch ein wenig – nennen wir es verhaltensoriginell – ist, kann nicht verwundern.

Verwundern kann einen aber, dass Hunde „nicht als Wachhund“ missbraucht werden sollen. Gut, das hat die Frau Stadträtin Ulli Sima ja nicht gefordert, sondern der Tierschutzverein.

Aber die Frau Stadträtin will generell verbieten, dass Hunde als Wach- und Schutzhunde abgerichtet werden. Von Privatbesitzern, weil Polizei und Bundesheer lassen sich da ja nichts dreinreden. Wahrscheinlich hat die Frau Stadträtin ja eine neue Statistik, die ebenso gute Beweise für die Existenz von Kampfhundrassen als auch für die Gräueltaten der ausgebildeten Wachhunde spricht.

Diese Verbotsliste ließe sich, ein wenig guten Willen vorausgesetzt, erweitern. Verbot des Zureitens und benützen von Reitpferden. Verbot des Vogel- und Mäusefangens durch freilaufende Katzen…

Es kann aber auch sein, dass das alles mit dem Wahlkampf zu tun hat…

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Barbara Rosenkranz ist ein Wurm. Sagen die rechten Recken…

Homepage der rechten Recken bezeichnet Barbara Rosenkranz als "Wurm"

Die „Alpen-Donau-Info“, eine rechts-rechts-rechte, sozialistische und nationale „Heimatseite“ wettert heute gegen die Präsidentschaftskandidatin der FPÖ. Weil sie eine „eidesstätige“ Erklärung abgegeben hat. Noch dazu vor laufenden Fernsehkameras.

Das gefällt den Rechten gar nicht. Das setzen sie auch mit einer Taufe gleich., darüber schreiben sie. Und das liest sich dann so:

„Forsachistu diobolae? Widersagst du dem Teufel ?
Ec forsacho diobolae – ich widersage.
End allum diobolgeldae – und allen Teufelswerken ?
Ec forsacho allum diobolgeldae – ich wiedersage allen Teufelswerken.
Forsachistu thunaer ende woden ende saxnote ende allum them unholden? Widersagst du
dem Donar, Wotan, Saxnot und allen ihren Unholden?“
So lautet ein Taufspruch, den die Christen den alten Sachsen abverlangt haben.“

Wie schlimm diese „Taufe“ der Frau Rosenkranz, die sie ja selber abgelegt hat, in den Augen der Rechten, klingt, dokumentiert die „Heimatseite der sozialistischen Nationalen“, für die Südtirol der südlichste Zipfel Deutschlands ist, mit dem Youtube-Video der schändlichen Tat:

Mit dieser eidesstättlichen Erklärung also hat sich Frau Barbara Rosenkranz von der „Mutter der Nation“ zum Wurm gemacht. Das missfällt den Herrschaften nun aber sehr. Denn dadurch verliert „der Feind“ den Respekt, schreiben sie, die sozialistischen Nationalen. Dafür jedoch kündigen sie aber gleich an:

„Unser Kampf für Freiheit und Recht geht weiter“.

Was immer sie darunter verstehen, die strammen Recken…

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Rosenkranz für Schönborn „nicht wählbar“

Schoah-Leugner sind für den Wiener Kardinal Christoph Schönborn "persönlich nicht wählbar...

Da wird aber bei einem Herrn, der früher gerne im Wald Paintball gespielt hat, keine rechte Freude aufkommen. Denn der Erzbischof zu Wien, Eminenz Dr. Christoph Kardinal Schönborn hat, wie ORF.at meldet, der Kandidatin des selbst ernannten Kreuzritters gegen Moscheen und andere unchristliche Dinge eine knallharte Abfuhr erteilt.

Zitat ORF.at:

„Wenn sich jemand für ein hohes Amt in diesem Land bewirbt und in der Frage des NS-Verbotsgesetzes oder in der Frage der Schoah einen Spielraum offen lässt, dann ist so jemand für mich persönlich nicht wählbar“, sagte Schönborn bei einer Pressekonferenz nach der Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischofskonferenz.

In rechten Netzwerken sieht man das als glatte Revanche dafür, dass Frau Rosenkranz aus der Kirche ausgetreten ist und auch ihre zehn Kinder nicht habe taufen lassen. Dass sich wahrscheinlich auch die meisten Bischöfe dieser persönlichen Meinung des Oberhirten von Wien anschließen werden, muss ja für einige der rechten Recken besonders schlimm sein. Einige dieser Herrschaften empfinden sich ja als Vertreter eines „wehrhaften Christentums“, das verhindern muss, dass unsere Gipfelkreuze gegen Halbmonde ausgetauscht werden.

Ungemach droht den Rosenkranz-Fans auch von andere Seite, wie auf einschlägigen „Heimatseiten“ zu lesen ist. Denn das Weltjudentum hat wieder einmal zu einer Verschwörung gegen die Heimatgetreuen aufgerufen. Das liest sich dann so:

Zitat:

Auch der jüdische Bundespräsident Österreichs muß weise Sprüche von sich geben. In der symbolischen Sprache der Freimaurer, will er „eine Feuermauer errichten“.

Wenn also schon echte und angebliche Vertreter zweier monotheistischer Religionen gegen jene auftreten, die gegen „Volksfremde Ideologie, balkanorientalische Verhältnisse, Infragestellung der Österreicher als unverwechselbare ethnische Volksgruppe, Verlust der nationalen Identität, Notwehrgemeinschaft für Inländer, 1000jährige Kultur, Beschwichtigungspolitiker, raumfremde Zuwanderer, Aufbrechen des europäischen Kulturraumes, schleichender Völkermord“ auftreten, kann es nicht mehr lange dauern, bis auch die Muslime mobil machen.

Dann, dann aber wirklich, ist der Beweis der Weltverschwörung erbracht. Dann wird das Böse über das Gute gesiegt haben und eine heimattreue Mutter doch nicht in die Hofburg einziehen können…

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Unterberger fordert „öffentlich benutz- und beobachtbares“ WC

Herr Doktor Andreas Unterberger schreibt in seinem Blog über Kunst. Vielmehr darüber, was er nicht für Kunst hält, und daher Kunstförderungen eingespart werden könnten. Konkret missfällt ihm, dass in der Sezession ein Swinger-Club als Realinstallation zu besichtigen ist.

Was ihm ebenfalls – und scheinbar noch mehr – missfällt, wird auf der Homepage des Museumsquartiers so beschrieben:

„Im Rahmen der Reihe OUT SITE zeigt das MUMOK drei begehbare Skulpturen: die BikiniBar (2006) – ein mit einem Bikini bekleideter weiblicher Rumpf , Darwin (2008) – ein dunkelblaues Spermium und die „Bar Rectum“ (2005) – ein in verschiedenster Weise nutzbarer, real überdimensionaler Darmausgang. Diese Skulptur wird nicht nur dem MUMOK, sondern auch anderen Kreativen als Veranstaltungsort für Events und Kunstprojekte dienen.“

Die „Bar Rectum“ also, in Unterbergers Übersetzung „ArschBar“ genannt, die hat es dem Herrn Doktor Unterberger ganz besonders angetan. Ganz copyrightfrei stellt er Künstlern eine neue, nämlich seine, Idee zur Verfügung. Er regt nämlich an, ein „öffentlich benutz- und beobachtbares WC“ zu installieren. Das ist eine gute Idee, die aber auch nicht neu ist. Das gab es schon, sogar in Form der „Leibstühle“, die in der besseren Gesellschaft vergangener Jahrhunderte üblich waren und auch in aller Öffentlichkeit benutzt wurden.

Herr Doktor Unterberger ist aber auch dem Verdauungsapparat des Menschen gegenüber ungerecht, wenn er das Rektum als „Arsch“ bezeichnet. Denn dieses Organ, genauer – der Schließmuskel mit den damit verbundenen Nervensträngen – ist immerhin intelligent genug, die Aggregatzustände „fest“, „flüssig“ und „gasförmig“ unterscheiden zu können.

Aber vielleicht hat Herr Doktor Unterberger in seinem Ärger nicht daran gedacht, dass das richtige Leben ein wenig anders ist, als das der heilen Werbewelt, in der das Rektum der niedlichen Schweinderln, die für unsere landwirtschaftlichen Produkte werben, einfach wegretuschiert wird.

Auch mit den Geschlechtsorganen ist das so eine Sache, auch wenn es dem Herrn Doktor Andreas Unterberger nicht gefallen mag. Abbildungen davon gibt es auch schon seit Jahrhunderten, genauer seit den Jahren 1230–1245, und das noch im öffentlichen Raum der noblen Wiener Innenstadt. Direkt am Stephansdom, auf Halbsäulen rechts und links des Riesentores, bilden naturalistische Abbildungen von Glans und Vulva den Abschluss. Aber das kann man zur Not ja als Fruchtbarkeitssymbol bezeichnen…

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Schlagworte: Andreas Unterberger, Ärger, Kritik, Kunst, Museumsquartier, Pädagogen, Stadt, Wien,

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Braunau am Inn: Lauter hinterfotzige G’fraster…

In Braunau wird man noch immer in die Irre geschickt, wenn man das Geburtshaus des Führers sucht...

Wenn Marianne in erlauchtem Kreis über ihre Heimatstadt Braunau am Inn erzählt, dann wischerln sich die geneigten Zuhörer- und Innen fast an vor lachen. Denn Marianne besteht darauf, dass ein gewisser Herr Hitler dort zwar seine Kindheit verbracht hat, aber nichts erreicht hat. Auch in Wien nicht, wie sie betont, da war er in so einem Haus, wo die Männer gewohnt haben, die nichts erreicht haben. Jedenfalls kann sie sich gut erinnern, dass sie immer wieder, als sie noch ein Schulmädchen war, von eindeutig „dem Führer huldigenden“, irgendwie sogar Entnazifizierten gefragt wurde, wo denn das „Führer-Geburtshaus“ sei. Das war zwar gleich gegenüber der Autobushaltestelle, an der die Marianne nach der Schule auf den Bus gewartet hat, aber das hat sie nicht verraten. Marianne war nämlich als Jugendliche ein ziemliches G’frast.

Deshalb hat sie die „Pilger“, die man bei uns in Österreich „Pücher“ nennt, ein paar hundert Meter weiter geschickt. Sehr weit weg, vom Führer-Geburtshaus. Dann sind die „teutschen“ Jünger brav dorthin marschiert, aber ohne ihr Ziel gleich zu erreichen. Aber das ist auch schon mehr als 40 Jahre her.

Jetzt, zwei Generationen später: Noch immer kommen die Pilger, nicht mehr die im Trachtengwand und dem gewissen Oberlippenbärtchen, sondern fesch in einschlägiger Mode gekleidet und das Haupthaar kurz gehalten, nach Braunau. Fest und stramm entschlossen, „das Haus zu ehren“.

Weil dort keine Gedenktafel ist, auch keine Fahne, so eine in rot gehaltene, mit weißem Kreis und einem schwarzen Symbol in der Mitte, finden diese Herren das Geburtshaus des Idols nicht. Auch sie fragen dann die Einheimischen, und die Braunauer, die G’fraster, vor allem die jungen, die schicken sie noch immer zum falschen Haus. Und in Chatrooms rühmen sie auch noch diese Übeltaten

Die Braunauer, die lachen sich also noch immer ins Fäustchen, wenn sie die Suchenden in die Irre geschickt haben. Und darauf sind sie auch noch stolz, diese G’fraster…

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Schlagworte: Adolf Hitler, Braunau am Inn, Führer-Geburtshaus, Jugendliche, Zwangsbeglückung,

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Wiener Ostermärkte: Kopien sind erfolgreicher als das Original…

Ostereier aus dem Waldviertel - handbemalt versteht sich

Bemalte Ostereier, angeblich aus dem Waldviertel. Zuckerwatte nicht mehr frisch gemacht und auf ein Stangel gedreht, sondern in Plastiksackerln oder Kübeln zum Verlauf feilgehalten. Die Zahl der Standeln reduziert, die der Besucher noch viel mehr. Das ist der Kalvarienbergmarkt in Wien Hernals anno 2010.

Der Ostermarkt auf der Freyung in der City, auch der vor dem Schloss Schönbrunn, nun die sind gut besucht. Von Touristen und Einheimischen gleichermaßen. Das Original hingegen – das ist ein wenig aus der Mode gekommen, wie es scheint.

Die Hernalser Pfarrgemeinde bietet Kerzen und andere Waren am „Halleluja-Standl“ an, echte Pelzware, vom Lamm, wird schräg gegenüber angeboten. Das Ponyreiten ist auf ein kleines Stück der Fahrbahn am Ende bei der Geblergasse beschränkt, früher ritten die Kinder rund um den Batholomäusplatz. Aber dort stehen jetzt Schaukeln und zwei Ringelspiele, ganz modern und sehr aus Plastik. Trotzdem, den Kindern gefällt es, wie es den Gassenbuben – auch Mädchen zählten damals ehrenhalber dazu – auch gefallen hat.

Plastikringelspiel, wo früher auf dem Pony geritten wurde

Das echte Ringelspiel, das war früher in einem Innenhof des Hauses an der Ecke Geblergasse/Kalvarienberggasse, dort wo noch immer die Bäckerei ist. Da gab es auch eine  Schießbude, die bei den Buben und vor allen den Vätern sehr beliebt war. Die gibt es auch nicht mehr, die Zeiten haben sich verändert, und es wurde heftig abgerüstet. Doch Ritterrüstungen aus Plastik, die gibt es schon noch. Schöner als früher, fast so toll wie jene aus den Phantasy- und Ritterfilmen.

Auch den Bamkraxler gibt es noch. Und Langos. Vorgebacken, leider, aber immer noch mit sehr viel Salz und Knoblauchtinktur bestrichen.

Bei APA/picturedesk.com gab es bis heute keine Fotos vom ältesten Ostermarkt der Stadt. Den gibt es zwar schon seit 371 Jahren, aber als traditionell bezeichnet man jenen, den es erst seit einigen Jahren auf der Freyung gibt. Der wird dann abgelichtet, denn über den wird viel berichtet, in den Zeitungen der Stadt.

Spielzeugstandeln - für Kinder nach wie vor ein Magnet

Während auf dem Platz vor der Kirche, die dem Hl. Bartholomäus geweiht ist, muslimische Mütter ihre Kinder Ringelspiel fahren lassen und ihnen dann – vielleicht – Naschereien kaufen, führt der Pfarrer der Kalvarienbergkirche, Karl Engelmann, ein paar ältere Besucher durch den barocken Kreuzweg und erklärt die Stationen. Der Kreuzweg, der war früher, vor 45 Jahren, ein Ort des ehrfurchtsvollen Erschauderns für die Straßenbuben des Grätzels.

Auch von diesem Kreuzweg gab es keine Photos in den Archiven. Dabei ist gerade die Kreuzigungsgruppe ein Ort, den Christen einmal besuchen sollten. Oder Menschen, die einfach an naiven Darstellungen früherer Zeiten interessiert sind.

Kreuzigungsgruppe: Mittelpunkt des Kalvarienberg-Kreuzwegs

Den Gassenbuben von damals, denen war es egal, ob die volkstümlichen Darstellungen der biblischen Szenen künstlerisch wertvoll sind oder nicht. Wenn die Raufereien zu heftig wurden, dann sind die schwächeren der Kampfhähne in den Kreuzweg der Kirche geflüchtet. Das war ein Asyl, das respektiert wurde. Nur das war wichtig, damals.

Jetzt ist die Kalvarienberggasse mit dem Markt während der Fastenzeit auch eine Art Asyl geworden. Für die Kinder der Zuwanderer und der nicht ganz so Reichen und nicht ganz so Schönen, die dennoch ein wenig Ostermarkt-Atmoshäre genießen wollen, aber den Weg nach Schönbrunn oder zur Freyung scheuen. Weil sie dort vielleicht unangenehm auffallen würden, als nicht so reiche und schöne Menschen…

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Schlagworte: Brauchtum, Fastenmarkt, Hernals, Kalvarenbergkirche, Kalvarienbergmarkt, Kirche, Kreuzigungsgruppe, Ostermarkt, Ostern, Wien,

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Satire: Exlusiv-Interview mit Barbara Rosenkranz

Suderer: Frau Rosenkranz, ihre Gegner werfen Ihnen vor, dem rechtsradikalen Lager anzugehören…

Rosenkranz: Nie und nimmer! Die Rechten, die sind mir ein Dorn im Auge. Die kann ich nicht ausstehen, denn ich bin immer in der Mitte…

Suderer: …der Rechten?

Rosenkranz: Genau. Immer in der Mitte! Radikal zwar, aber immer in der Mitte!

Suderer: Sie treten für freie Meinungsäußerung ein, was genau meinen Sie damit?

Rosenkranz: Freie Meinungsäußerung, wie wir als freiheitsliebende Freiheitliche das verstehen. Also das Recht, skurrile Meinungen zu vertreten, die auch verwerflich sein dürfen.

Suderer: Also zum Beispiel, ihren Obmann als „rechten Recken, der gerne den Wehrsport übt“ bezeichnen?

Rosenkranz: Das sicher nicht. Das ist ja nicht skurril. Das ist eine infame Unterstellung unserem Füh.. äh … Obmann gegenüber, solche Äußerungen gehören rigide bestraft. Denn in unserer Nation brauchen wir Recht und Ordnung! Dafür werde ich schon sorgen, wenn ich Bundespräsident bin. Dann ist auch Schluss mit dem Rollenbild der Frau, die gehört nämlich ins Haus!

Suderer: Apropos Haus und Herd, sie geben als Beruf „Hausfrau“ an, sind aber seit Jahren Berufspolitikerin…

Rosenkranz: …Politik ist kein Beruf, mein Herr. In der Politik wird nur geredet, und dafür bekommt man Geld. Das brauche ich ja auch für meine zehn Kinder, wissen sie, was Kinder kosten, Herr Suderer? Da muss man schon viel reden, um ihnen die Butter aufs Brot schmieren zu können…

Suderer: …weil Sie Ihre Kinder erwähnen: Wieso haben die so germanische Namen?

Rosenkranz: Weil mein Mann und ich gegen den Strom schwimmen. Alle nennen ihre Kinder ja schon Rene und Renee, Desiree, Mostafa, Abdul, Sarah oder Jasmin, das passt nicht zu Rosenkranz. Außerdem wollten wir nicht, dass wir eines unserer Kinder rufen und dann gleich zehn daher kommen, weil alle den gleichen Modenamen haben. Mir genügt es, wenn die eigenen kommen, wenn man sie ruft.

Suderer: Zurück zur Wahl. Die als rechtsextrem eingestuften Gruppen rufen auf ihren Webseiten auf, Sie zu wählen. Was sagen sie zu dieser Unterstützung?

Rosenkranz: Man kann sich seine Wähler ja nicht aussuchen. Ich sage nur: Wenn ich erst einmal gewählt bin, dann weht ein anderer Wind! Ich verstehe es gut, meine Sprache so zu wählen, dass ich nicht angeklagt werden kann. Aber wenn ich erst an der Macht bin, dann geht es gewissen Herrschaften an den Kragen! Wer die Gräueltaten der harten Jahre unseres Vaterlandes verharmlost, wandert unweigerlich ins Gefängnis, da kennen wir keine Gnade!

Suderer: Also Honsik und Co. werden dann hart bestraft?

Rosenkranz: Um diese Herren geht es jetzt nicht. Ich meine jene Herrschaften, die jenen Verbrechern die Stange halten, die unsere Heimat mit Bomben terrorisiert haben, die unsere Kultur mit dieser fremdländischen Musik, mit den blauen Arbeiterfetzen und mit Fremdwörtern zerstört haben…

Suderer: Wen genau meinen Sie damit?

Rosenkranz: Die internationalen linkslinken Kapitalisten, Marxisten und Ostküstenbewohner, die unsere Banken und Medien fest im Griff haben. Die haben noch immer nicht begriffen, dass unser Land seit 1955 frei ist…

Suderer: …seit 1945!

Rosenkranz: Papperlapapp, das sind zehn Jahre Unterschied, die echte Befreiung hat ja gedauert, und zwar zehn Jahre lang…

Suderer: …das verstehe ich jetzt nicht.

Rosenkranz: Sie sind zu jung um das zu verstehen. Oder sie haben in der Schule nicht aufgepasst, als man Ihnen erklärt hat, dass Österreich so lange von fremden Armeen besetzt war… egal, jetzt gehören wir ja wieder zusammen, die Vaterländer, und wem es nicht passt, der kann ja aus dem Rei.. äh.. der Union, wie man jetzt sagt, austreten.

Suderer: Sie sprechen in Rätseln…

Rosenkranz: ...nur für Sie, Herr Suderer. Ich werde schon richtig verstanden! Sie würden mich auch genau verstehen, wenn Sie endlich richtig deutsch lernen würden, Herr Suderer. Richtiges Deutsch, verstehen Sie…? Dann können Sie wieder kommen und mich befragen.

Das fiktive Interview fand in der Heimatkanzlei der Wahlwerberin statt.

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Die Meinungsfreiheit, die Frau Rosenkranz meint…

Haben Mut zur "freien Meinungsäußerung" bekommen: Nazis, rechte Recken und andere Rosenkranz-Fans

Deklariert hat sie sich ja, die Frau Barbara Rosenkranz: Sie ist für Meinungsfreiheit, auch wenn die Meinungen noch so skurril, abstrus oder – strafrechtlich relevant – sind. Nun, die einfach strukturierten Anhänger der Frau Rosenkranz, die glauben scheinbar, dass sie schon Heinz Fischer in der Hofburg abgelöst hat und das Land regiert. Meinungsfreiheit, die manche meinen, sei also schon erlaubt. Eine „njutwoman“ etwa meint:

„und wenns mich jetzt den knast kostet…nur ein toter jude ist ein guter jude!“

Ein „pedro122“ hingegen fordert: „…das ewige KUSCHEN muss ein Ende habe…“

Da kommt doch tatsächlich die Frage auf: Ist das die Meinungsfreiheit, die Frau Rosenkranz meint?

Die Kellernazis kriechen auch ihren Löchern, der Diskussion um die FPÖ-Präsidentschaftskandidatin hat es möglich gemacht... Bildschirmfoto: © facebook-user

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Schlagworte: FPÖ, Gesetz, Juden, Nazi, Politik, Rosenkranz, SPOE,

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Frau Barbara Rosenkranz hat nichts dazu gelernt…

Jetzt hat der FPÖ-Chef, Herr Heinz-Christian Strache, der sich seine Vornamensabkürzung „HC“ von einem Dichter ausgeliehen hat, also Frau Rosenkranz als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten präsentiert. Frau Rosenkranz ist gewillt, unter ihrem Parteiobmann Bundespräsidentin zu werden. Wie alle Politiker, die zu einer Wahl antreten, hat sie freudig Auskunft über manche ihrer ausgezeichneten Voraussetzungen und  Eigenschaften gegeben, denn sie will immerhin 20% der Wählerstimmen für sich gewinnen. Das sind zwar satte 15% weniger als ihr Parteichef anstrebt, aber Frauen waren schon immer sehr bescheiden.

Bescheidenheit ist überhaupt eine Eigenschaft, die Frau Rosenkranz auszuzeichnen scheint. Zum Beispiel die Bescheidenheit, ihr Wissen in Geschichte nicht erweitern, vertiefen oder aktualisieren zu wollen. Denn sie sagt über sich selbst:

„Ich habe das Wissen, das ein Österreicher hat, der zwischen 1964 und 1976 in österreichischen Schulen war, das ist also mein Wissen von der Geschichte, und daran habe ich überhaupt keine Änderungen vorzunehmen.“

Wäre ja noch schöner, sich ständig weiterbilden zu müssen. Das könnte ja tatsächlich die eigene Meinung gefährden, die so schön gestrig ist. Da ist sie schon dafür, die Meinung frei äußern zu können, was auch in einer geänderten Verfassung der Republik verankert wissen will. Denn das „Verbotsgesetz“, also jenes unerwünschte Regelwerk aus Sicht der Holocaust-Leugner, das soll zumindest entschärft werden, meint sie, die Frau Barbara Rosenkranz.

Barbara Rosenkranz will "absurde und skurrile" Meinungen zulassen und das "Verbotsgesetz" ändern...

Ein Herr Robert Misik, Journalist, Autor und Kommentator, dessen geschichtliches Wissen ein klein wenig über das Jahr 1976 hinausgeht, der ist der Ansicht, dass die Meinungen der Frau Rosenkranz „absurde, skurrile und verwerfliche“ sind. Dieser Meinung sind auch andere, gerade deshalb will ja Frau Rosenkranz solche Meinungen zulassen. Schon alleine deshalb, um sich und möglicherweise ihr nahestehende Personen männlichen Geschlechts zu schützen. Deshalb spreche sie als Freiheitliche sich dafür aus, auch „absurde und skurrile Meinungen“ zuzulassen.

Frau Rosenkranz ist aber auch durchaus bereit, ihre politische Einstellung in einem Wort zu erklären: „nationalkonservativ“. Das ist ein schöner Beweis dafür, dass sie nicht „nationalsozialistisch“ eingestellt sein kann. Denn für viele ist „konservativ“ ja das Gegenteil von „sozialistisch“. Damit nimmt Frau Rosenkranz in genialer Weise den links-linken Schreibern und Suderern doch glatt den Wind aus den Segeln.

Ein besonderes Anliegen der Frau Rosenkranz, die immerhin zehn Kinder geboren hat, ist die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. In der nationalkonservativ-österreichischen, versteht sich: „Es wäre dringend notwendig, ein zeitgemäßes Frauenbild zu entwickeln, das nicht im Gegensatz zur Mütterlichkeit steht.“ Und: „Der Weg des Feminismus, den halte ich für einen Irrweg“, verrät sie im PRESSE-Interview.

Dass ein Teil ihrer potentiellen Wähler, die freiheitlichen Bauern mit den Begriffen „reinrassig & echt“ in den Bauernvertreter-Wahlkampf gezogen sind ist auch egal und hat außerdem nichts mit der Frau Präsidentschaftskandidatin zu tun…

Nachsatz: Mittlerweile meldet das Magazin „NEWS“, dass Frau Rosenkranz aus der katholischen Kirche ausgetreten sein soll und ihre zehn Kinder auch nicht habe taufen lassen. Der Kirchenaustritt macht nichts, solange sie dafür keiner Wehrsportgruppe beigetreten ist und an lustigen Paintball-Spielereien im Wald teilnimmt…

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