Wahrscheinlich hat er ja nicht gewusst, wen er da zitiert, der Herr Uwe Scheuch. Es war der NS-Gauleiter Friedrich Rainer, der 1945 den Spruch „passt mir auf mein Kärnten auf“ von sich gab.
Es ist ein eigenartiges Grüppchen, das sich in der Partei der Anständigen, der Saubermänner und Landesbewahrer herumtreibt oder herumgetrieben hat. Alle beschwören auch regelmäßig – bei ihrer Ehr’ und Treu’ – nicht mit den Nazis oder anderem rechtsrechten Gesindel zu tun zu haben. Alle betonen auch, falls sie beim Zitieren von Nazisprüchen ertappt werden, nie-und-nimmer gewusst zu haben, woher die flotten Sprüche stammen. Und wenn, dann haben sie es eben nicht so gemeint oder wurden von den Medien, von denen sie immer „gehetzt“ werden, falsch, unvollständig oder aus dem Zusammenhang gerissen zitiert worden zu sein.
Einer der flotten Sprücheklopfer, dessen Politikkarriere schon längst Geschichte ist, war ein gewisser Herr Reinhart Gaugg. Dieser ehrenwerte Herr, der nicht immer ganz den geltenden Vorschriften entsprechend sein Automobil lenkte, assozierte einst keck, was ihm zum Begriff „NAZI“ einfiele: „neu-attraktiv-zielstrebig-ideenreich“. Beim Einfordern von einer nicht zu knappen Abfertigung für sein Ausscheiden aus der politischen Bühne schien dem Richter seine Argumentation wenig „neu-attraktiv-zielstrebig-ideenreich“ und wies die Klage gegen die FPÖ ab.
Auch ein anderer FPÖ/BZÖ-Politiker, Ernest Windholz, schaffte es, mit einem Nazi-Spruch in die Medien zu kommen. Und zwar mit dem der SS-Devise „Meine Ehre heißt Treue“ entliehen Aussage „Unsere Ehre heißt Treue“. Auch er hat gravierende Wissensdefizite als Argument gebracht, um sich von Wiederbetätigung zu distanzieren.
Nun hat auch der mittlerweile zurückgetretene Herr DI Uwe Scheuch in Kärnten Altes wieder entdeckt. Sein Abschied von der politischen Bühne endete mit dem Spruch des NSDAP-Gauleiters und Reichsstatthalters für Kärnten und Salzburg, dem später zum Tode verurteilten Dr. Friedrich Rainer. Ihm wird der Satz „Passt mir auf mein Kärnten auf!“ zugeschrieben. Den hat – nach seinem erzwungenen Rücktritt 1991 auch Dr. Jörg Haider gebraucht.
Dass bei diversen Parteiversammlungen noch ganz andere Sprüche aus der NS-Zeit fallen, wird regelmäßig kolportiert. Auch wenn es nicht immer beweisbar ist, darf man annehmen: Manche dieser tüchtigen, anständigen und fleißigen Parteigänger geben recht kräftige Nazi-Sprüche von sich. Nicht immer nur in Bierlaune. Was aber auch keine Entschuldigung sein kann.
naja, bei derartige zitaten werd ich jetzt schon etwas skeptisch. weil dann könnten wirklich auch harmlose meldungen verpönt werden. ich bin überzeugt dass göbbels ab und zu mahlzeit gewünsht hat und hitler prost. oder zu seinem chauffeur gib gas.
meine ehre heißt treue und derartiger schrott ist da schon was anderes.