Manchmal grantig, aber immer mit Handschlagqualität…

Herwig Hadwiger

Herwig Hadwiger: manchmal liebenswert-grantig wie ein Wiener Kaffeehausober

Bekannt ist er nicht nur „am Grund“, der Herwig Hadwiger, der in seinem Geschäft in Wien-Alsergrund sehr, sehr noble und teure Marken aus der Welt der Unterhaltungselektronik und ebenso noble und teure Haushaltsgeräte verkauft. So typische „Schnäppchen“-Produkte, die man in den großen Elektronik-Ketten und sogar Supermärkten kaufen kann, die führt er nicht. Denn er will sich nicht mit reklamierenden Kunden herumschlagen, die draufkommen, „dass sie teuer gekauft haben, weil sie billig gekauft haben“.

Überhaupt, beim Angebot ist er strikt. Kunden, die in sein Geschäft eilen, um schnell Batterien für die Taschenlampe zu kaufen oder ein simples Verlängerungskabel, die schickt er gern – und manchmal grantelnd wie der Ober eines typischen Wiener Traditionskaffeehauses – zu den Mitbewerbern im Bezirk. Obwohl er Batterien und Kabel im Sortiment hat. Aber die sind in einem Nebenraum versteckt. Frustriert sind auch manche Kunden, die für den Muttertag oder vor Weihnachten schnell den (billigsten) Mixer für die Mama erstehen wollen. Die werden bei ihm nicht fündig.


Seine Stammkunden jedoch, die sind mit ihm zufrieden. Meistens zumindest, denn manchen erklärt er, wenn sie mit ihm reden, direkt und ungeniert, warum das „günstige Gerät“ zum Geschirrspülen oder zum Lebensmittel-Kühlen, das sie in einem Prospekt gesehen haben und das so hübsch und „professionell“ ausschaut nicht einmal den niedrigen Preis wert ist. Da ist er streng, der Herwig Hadwiger. Da sind Kunden dann vor die Wahl gestellt: Entweder bei ihm was G’scheites kaufen oder aus dem Elektro-Ketten-Supermarkt das billige Zeug selber heimschleppen und anschließen.

Bei ihm ist das Einkaufen ganz anders. Er liefert nämlich. Nicht selbst natürlich, da hat er schon seine „Männer fürs Grobe“. Mittlerweile, denn früher, als das noch politisch korrekt war, die Kunden das wollten und die Zeitungen darüber geschrieben haben, da hat er die Luxus-Steroanlage samt Nobel-TV-Gerät selbst ausgeliefert. Mit dem Rolls Royce, wie es sich gehört für solche Nobelmarken.

Aber das geht heutzutage nicht mehr, der CO2-Ausstoß wäre nicht mehr zu rechtfertigen. Auch nicht für einen bekennenden und praktizierenden „Schwarzen“ und Cartellbruder, der nicht einmal davor zurückschreckt, seine „roten Freunde“ bei Wahlkämpfen von den Vorzügen der „schwarzen Fraktion“ überzeugen zu wollen. Andererseits engagiert sich Herwig Hadwiger ohne Scheu auch gemeinsam mit einem roten Bezirksvorsteher im kommunalen Bereich, „wenn die Handschlagqualität“ stimmt und es gut für den Bezirk ist.

Soziales Engagement ist überhaupt ein Thema für den Herwig Hadwiger, der das zwar tut, aber im Gegensatz zur Schicki-Micki-Szene nicht gerne darüber spricht. Der Kunstkenner unterstützt nämlich Künstler, denen er schon einmal auch ein Jahr lang ein Stipendium spendiert, damit sie ohne Sorgen an ihren Werken arbeiten können. Außerdem unterstützt er auch noch regelmäßig die „Gruft“, der Obdachlosenhilfe der Caritas. Nicht nur finanziell, sondern auch in Taten, in Form von „niederen Küchendiensten“. Und auch vor anderem Engagement für Menschen, deren Leben nicht immer stromlinienförmig verlaufen ist und denen kaum jemand helfen will, zieht sich Herwig Hadwiger nicht zurück. Dass darüber geschrieben, das will er nicht. Auf keinen Fall. Im Gegensatz zur Schicki-Micki-Szene, die für jeden „Mini-Charity-Event“ wochenlang in den Medien gelobt werden will.


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Schlagworte: Caritas, Gruft, Haushaltsgeräte, Kunst, Soziales, Unterhaltungselektronik, Wien,

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1 Antwort zu Manchmal grantig, aber immer mit Handschlagqualität…

  1. Schneider sagt:

    Ich kenne ihn seit 40 Jahren und er ist ein liebenswertes Original

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