Kreative Geschäftsidee: Das „online-branchenverzeichnis“.

Ärzten flattert wieder einmal ein Schreiben ins Haus, das kostenlose Änderung von Eintragungen verspricht. Wer die vorgegebenen minimalistischen Daten ergänzt und unterschreibt, zahlt. Das kostet dann mindestens 1.548 Euro, die Umsatzsteuer kommt dann auch noch dazu. Macht in Summe 1.857 Euro und 60 Cent in den nächsten drei Jahren.

Die Masche ist alt, dennoch scheinbar erfolgreich: Ärzten flattert ein seriös wirkendes Schreiben eines „online-branchenverzeichnis“ ins Haus, mit dem Angebot, die Daten zu ergänzen. Ganz klar, und seriös, wird auch darauf hingewiesen, dass der Preis pro Monat 43,00 Euro ausmacht, Umsatzsteuer exklusive. Die Mindestlaufzeit beträgt drei Jahre, wer nicht drei Monate vor Ablauf schriftlich kündigt, verlängert den Vertrag um ein weiteres Jahr.

Im Briefkopf wird eine „Firma“ angegeben, deren Sitz ein Postfach in Wals sein dürfte. Auch „Geschäftszeiten sind vermerkt, deren Sinn allerdings erklärungsbedürftig ist. Denn unter der angegeben Faxnummer ist lediglich das Fax zu erreichen, richtige Menschen erreicht man unter dieser Nummer nicht. Laut „Herold“ gehört diese Nummer einem Herrn „Dieter S.“ in Maria Alm am Steinernen Meer. Der hat laut Herold auch noch eine andere Telefonnummer, bei der allerdings trotz mehrfacher Versuche niemand erreichbar ist.

Der Firmensitz, in der Fußzeile des Angebots vermerkt, verweist auf eine Adresse in Spanien. Die Homepage wurde von einem Herrn registriert, der in Teneriffa zu logieren scheint: Bernd Loschge. Der ist auch auf einer anderen Homepage erwähnt, die sich „Verbraucherabzocke-Info“ nennt. Auf dieser Homepage werden Onlineverzeichnisse als „wertlos“ beurteilt.

Selbstverständlich gilt in diesem Fall die Unschuldsvermutung. Und der oder die Betreiber des „online-branchenverzeichnis“ würden den Begriff wertlos sicher vehement zurückweisen. Denn jeder, der seine Daten ändert und das Brieferl zurück faxt oder per Post übermittelt, ist immerhin 1.857 Euro wert.

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Schlagworte: Abzocke, Abzockerei, Arzt, Politik, Zwangsbeglückung,

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