Heute: die zahlungsunwillige Gratiszeitung

Im März 2009 hat das Management der Gratiszeitung „Heute“ beschlossen, Honorare für Fotos um satte 20% zu kürzen. Neuerdings zeigt man sich noch ein wenig sparsamer und kürzt Bildhonorare für den Online-Bereich gleich um 100%.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwanzig Euro hat man dem Journalistenkollegen seinerzeit geboten, um das Veröffentlichungsrecht in der Onlineausgabe der Tageszeitung „Heute“ für ein Foto zu erhalten. Der Kollege hat brav seine Exklusivfotos geliefert und sich gefreut, wenigstens die ein bescheidenes Honorar zu bekommen.

Nun, 2012, dem Jahr der allgemeinen Sparpakete, hat er die Nachricht bekommen, dass für die Verwendung seiner Bilder in der Onlineausgabe nichts mehr bezahlt wird, wenn sie auch in der gedruckten Ausgabe erschienen sind. Das ist zwar eigentlich nicht ganz legitim, weil er ja zumindest früher 20 Euro dafür geboten bekommen hat, aber das ist den Gröscherlfuchsern offenbar wurscht.

Frau Doktor Eva Dichand und Herr Wolfgang Jansky, die Geschäftsführer der Zeitung mit dem bunten Ruf haben offenbar die Devise „gratis, bunt und täglich“ falsch verstanden. Wenn sie ihr durch Regierungsinserate und solchen von staatsnahen Betrieben am Leben erhaltenen Blatt verschenken, ist das Sache der eigentlichen und noch immer unbekannten Eigentümer.

Das kann und darf aber nicht bedeuten, dass nun auch Zulieferer gratis arbeiten müssen, weil man das Blatt’l umsonst unter das Volk streut. Dass Frau Eva Dichand bereits bei einem anderen Magazin von den Grafikern darauf hingewiesen werden musste, dass man Fotos nicht einfach (und gratis) verwenden darf, die man aus dem Internet herunter geladen hat, kann man ihr noch verzeihen. Damals hat sie ja noch geübt.

Dass man aber für Leistungen von Fotografen und Schreibern zahlen muss, sollte sie inzwischen schon gelernt haben. Wenn nicht, muss man sie eben darauf hinweisen. Notfalls eben mit juristischer Unterstützung. Das kann zwar ein wenig teurer werden, als die nebbichen Honorare, die der Verlag zu zahlen bereit ist, wird ihr und dem Herrn Jansky aber wahrscheinlich wurscht sein. Man kann das ja bei den anderen Lieferanten aus dem Kreativbereich wieder einsparen.

Aber vielleicht ist ja das gender-korrekte Führungsduo gar nicht schuld an dieser Geschäftsgebarung, sondern erfüllt nur den Auftrag der wahren Eigentümer. Die man hoffentlich bald auch namentlich kennen wird. Was (vielleicht) für Überraschungen sorgen wird.

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Schlagworte: Abzocke, Abzockerei, Dr. Eva Dichand, Foto, Honorar, Internet, Medien, Online, Photo, Presse, Pressefoto, Sparpaket, Stiftung, Tageszeitung Heute, Wolfgang Jansky, Zwangsbeglückung,

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