Herr Unterberger schreibt in sein Tagebuch…

Herr Doktor Andreas Unterberger hat 15 Gründe auf seinem kostenpflichtigen Blog, seinem „Tagebuch“ veröffentlicht, die gegen eine Wahl der SPÖ sprechen. Nun gut, das ist sein Recht. Aber seine Kritik trifft, wenn auch nicht unbedingt in Wien, wohl auf alle Fraktionen zu.

Auch wenn es Andreas Unterberger nicht gefällt: Unwahres wird auch nicht durch dauernde Wiederholungen wahr. Zum Beispiel die immer wieder kehrende Behauptung, der Karlsplatz würde von den braven und gesetzestreuen Bürgern gemieden, weil jeder, der sich hier bewegt, nicht nur um Eigentum, sondern gleich um Leib und Leben fürchten muss. Das ist Unsinn.

Dass Herr Doktor Andreas Unterberger, der – wie er angeblich in seinem Bekanntenkreis stolz erzählt hat – von seinem Blog mittlerweile leben kann, gerne Wien unverändert wissen möchte, nun, auch das hat er oft genug kundgetan. Aber da ist er halt einer jener Sorte von Wienern, denen der Herr Karl Kraus ins Stammbuch geschrieben hat: „Auch Alt-Wien war einmal neu!“ Zugegeben, nicht jeder Dachbodenausbau ist ein architektonisch wertvolles Kunstwerk, aber die meisten sind ganz passabel gelungen. Und in diesen wohnen dann auch nicht die „Sozi-Proleten“, die den Häupl oder –noch schlimmer – einen Herrn Paintballspieler wählen, sondern meist sehr bürgerliche Leute. Einkommensstark und klassische Grün- oder Schwarzwähler.

Was Herr Doktor Andreas Unterberger auch wissen sollte, aber vielleicht hat er es ja nur vergessen, weil er schon längere Zeit nicht mehr Chefredakteur ist: Wer zahlt schafft an. „Agenda-Setting“ nennt man das in der Medienbranche. Den Inhalt kann man sich nicht immer aussuchen, aber das Thema. Aber auch das hat der Herr Doktor Andreas Unterberger, nämlich in seinem Blog, einmal angeboten. Ab einer bestimmten Summe durften sich die – zahlenden – Partner Themen aussuchen, die behandelt werden sollten. Vielleicht erinnert sich ja Herr Doktor Unterberger an seine aktive Zeit, in der auch in der so genannten „bürgerlichen Presse“ die Eigentümerinteressen Vorrang hatten.

Dass die SPÖ einen so kritisierenswerten Einfluss auf den ORF hat, nun, das habe ich auch erst aus Herrn Doktor Unterbergers Blog erfahren. Nach oftmaligem Konsum der Sendung „Niederösterreich Heute“ wäre ich nie auf diesen Schluss gekommen. Aber wahrscheinlich tarnen sich „die Roten“ einfach zu gut.

Erstaunlich ist auch, wie sehr Herr Doktor Unterberger in seinem Blog die Unternehmens- und Eigentumsfeindlichkeit der Stadt anprangert. Als gäbe es in den schwarz oder blau regierten Ländern alle Freiheiten, die den Wienern vorenthalten werden. Klar ist: Viele der Vorschriften, die Unternehmer am Unternehmen hindern, sind von Unternehmervertretern gemacht und eingefordert. Das war noch viel schlimmer, früher zumindest. Da musste ein Gastronom den Gebietsschutz eines bestehenden berücksichtigen, da wurde amtlicherseits (mit Kammergutachten erhärtet) erst der Bedarf erhoben und ähnlicher Unfug mehr.

Aber es ist ja (noch) Wahlkampf, und da sprießen die Ideen….

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Schlagworte: Gastronomie, Gesetz, Medien, Politik, Sicherheit, SPOE, Stadt, Wahlkampf, Wien,

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