Facebook: Werner Faymann geht auf Klo, oder so ähnlich

Irgendwie muss man ja dankbar sein, in Österreich zu leben. Denn in Thailand würde dieser Blogeintrag wahrscheinlich mit mit 20 Jahren Häfen geahndet werden. Wegen Majestätsbeleidigung.

Bundeskanzler Werner Faymann lässt Statusmeldung auf Twitter und Facebook posten, allerdings stark verbesserungsbedürftig. Falls das noch möglich ist… @ Christian M. Kreuziger

Nun ist also vor geraumer Zeit, genauer seit dem 26. Oktober 2011 unser verehrter Herr Bundeskanzler Werner Faymann in die Falle des Web 2.0 getappt. Nicht persönlich, das ist klar. Aber sein Team. Das blamiert sich derzeit mit allerlei Hervorbringungen auf Twitter und Facebook.

Diese bemüht staatsmännisch klingen sollenden Wortspenden aus dem Bundeskanzleramt muss man nun, nach einiger Zeit der Beobachtung, als Schuss ins eigene Knie bezeichnen. Warum diese Auftritte so peinlich sind, kann man nur vermuten. Wahrscheinlich ist, dass es ein vom Rest der Menschen abgeschottetes Team am Werk ist, dass sich sich ausschließlich in einer Art Elfenbeinturm bewegt. Fernab der Menschen und ohne Drang, dem Volk dort aufs Maul zu schauen, wo das Volk ist.

Das ist auch aus vielen Bezirksorganisationen der SPÖ bekannt. Man geht dorthin, wo man Genossinen und Genossen trifft, nicht jedoch, wo die andersdenkenden Menschen verkehren. Denn dort müsste man ja kontroversiell diskutieren, und das ist mühsam. Diese Gepflogenheit hat sich offenbar das Team des Bundeskanzlers, das für Kommunikation zuständig ist, ebenfalls zu eigen gemacht.

Facebook-Gegner, die es auch gibt, machen sich lustig darüber, dass Menschen anderen Menschen, und zwar möglichst vielen, ihre aktuelle Befindlichkeit mitteilen. Das hat schon manche den Job gekostet. Weil sie sich als Mitarbeiter verraten haben, die den Chef blöd, den Job beschissen oder die Kollegen als Trotteln bezeichnet haben. Andere wieder scheinen in Facebook die ideale Plattform gefunden haben, über den aktuellen Zustand ihres Stoffwechsels zu berichten. „Ich gehe jetzt aufs Klo und bin gleich wieder da“, so eine Meldung.

Was in manchen Gruppen durchaus lustig und lustvoll sein kann, nämlich mit Banalitäten eine kleine Gruppe zu pflanzen oder zu erheitern, ist allerdings nicht gerade das, was man sich vom Facebook-Auftritt des Kanzlers der Republik erwartet. Genau dies tut jedoch das Kanzler-Team. Zum Beispiel mit Nona-Postings wie den folgenden:

Bundeskanzler Werner Faymann heute nach dem Ministerrat im Pressefoyer zum Thema Schuldenbremse: „Österreich ist ein stabiles Land mit einer guten Realwirtschaft. Wir gehören in vielen Bereichen zu den Besten in Europa. Meine Aufgabe als Regierungschef ist es, diese Stellung Österreichs zu halten und unsere Unabhängigkeit von den Finanzmärkten abzusichern. Einen wichtigen Schritt dazu stellt die Verankerung der Schuldenbremse in der Verfassung dar – um für die Zukunft zu garantieren, dass wir weiterhin selbst bestimmen, wo wir sparen und wo wir investieren.

Bundeskanzler Werner Faymann – Älteren Menschen das Leben zu erleichtern und es durch die Begegnung mit jüngeren zu bereichern, mit diesem Ziel wurde am Freitag, dem 11. November 2011, in der Leopoldstadt ein weiteres Kolping-Haus in Wien feierlich eröffnet. Mit 258 Wohnplätzen bietet es Menschen einen Platz, wenn sie in ihrer Familie nicht mehr bleiben können oder keine Familie haben.

Bundeskanzler Werner Faymann soeben bei einem Arbeitsgespräch mit Dr. Klaus Tschütscher, dem Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein, im Bundeskanzleramt

Bundeskanzler Werner Faymann hat soeben mit dem griechischen Premierminister Papandreou telefoniert und seine Verwunderung über das angekündigte Referendum zum Ausdruck gebracht. Papandreou zeigt sich in diesem Gespräch zuversichtlich, dass die griechische Bevölkerung dem Referendum zustimmen wird.

Noch lächerlicher Wirken die eingestreuten Botschaften, die zwar nach Wahlkampf, aber nicht nach Regierungsarbeit klingen. Das durchschauen sogar die eher einfach strukturierten unter den Facebook-Nutzern. Was sich in der Beliebtheitsskala des Kanzlers wahrscheinlich bald wird ablesen lassen.

Denn Meldungen, die zwar nicht den Klogang des Kanzlers melden, aber von der Qualität nicht viel besser sind, sind entbehrlich. Vor allem, wenn die Steuerzahler meinen, dafür zahlen müssen.

 

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