Eine Blindschleiche ist keine Schlange

Der Herr Doktor Bernd Marin fühlt sich wieder in seinem Element. Diesmal im spannenden „Club 2“ des ORF, der das Thema „Kampfhund oder Menschenfreund“ behandelt. Der Herr Doktor Marin, ausgebildeter Sozialwissenschafter, hat also wieder eine Attacke gegen bestimmte Hunderassen geritten, vor denen er sich fürchtet. Und diese Hunderassen, die immer wieder und immer öfter unreflektiert als „Kampf- oder Killerhunde“ bezeichnet werden, die hat der Doktor Marin mit Giftschlangen verglichen. Die anderen, wie zum Beispiel seinen Straßenhund aus Ägypten, für den der Herr Doktor Marin ein Herz hat, und der ihm immer wieder abhaut, den reiht er in die Gruppe ungefährlichen Schlangen ein, als Beispiel nennt er dafür die Blindschleiche. Falsch geraten, denn die Blindschleiche ist eine Echse, und keine Schlange.

Das muss man dem Herrn Doktor Marin, dessen Hund gerne streunt, schon zubilligen, dass er sich in der Zoologie nicht auskennt. Denn er hat ja Sozialwissenschaften studiert, der Herr Doktor Marin, und nicht Zoologie oder Veterinärmedizin. Auch seine Vergleiche, die hinken manchmal, aber das kann schon vorkommen, wenn die Angst übermächtig ist und dem Intellekt nicht genug Raum lässt. Also, die Prozentzahlen und „wissenschaftlichen Beweise“, die Herr Doktor Marin gerne zitiert, die lassen sich meist nicht verifizieren.

Dass sich der Herr Doktor Marin einer eloquenten Kampfrhetorik bedient, nun, das ist ja nicht neu. Dass er sich vor bestimmten Hunderassen fürchtet, weil Kolumnisten und schlecht recherchierende Journalistenkollegen wie er diese immer als brandgefährlich und deren Besitzer als Psychopathen beschreiben, das ist ja nachvollziehbar.

Wer lernfähig ist und sich Doktor Marins Logik zu eigen macht, der kann dann schnell zum Schluss kommen: Der Herr Doktor Marin fürchtet sich vor der eigenen Beschreibung bestimmter Hunderassen. Das wäre eine Analyse durchaus wert. Aber vielleicht könnte man ja einen Soziologen damit beauftragen, wissenschaftlich zu erforschen, wie diese Ängste und die daraus resultierende Kampfrhetorik entstehen und wie man das Problem kynologisch lösen könnte.

Damit sich der Herr Doktor Marin so richtig fürchten kann, ein Video speziell für ihn:


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Schlagworte: Angst, Bernd Marin, Blindschleiche, Club 2, Hunde, Kampfhunde, Kampfrhetorik, Killerhunde, Schlange,

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6 Antworten zu Eine Blindschleiche ist keine Schlange

  1. Einfach herrlich geschrieben und vollstens auf den Punkt gebracht!!
    Was mir explizit noch aufgefallen ist, daß sich der Mann extrem aggressiv gibt und kein Benehmen hat!
    Er ließ keinen ausreden, quatschte immer dazwischen und konnte einfach keine andere Meinung akzeptieren!!
    Dieser Mann benimmt sich so wie er meint daß sich die von ihm verteufelten Hunderassen benehmen.
    Ich würde mal einen Besuch bei einem Psychiater empfehlen der ihm wieder etwas Selbstwertgefühl und Normalität vermittelt!

    Liebe Grüße, Hnilicka Dagmar
    http://www.dogorescue.at
    http://www.wau-miau.at

  2. Der Auftritt war leider mehr als peinlich. Der armer Mann fragt entsetzt: „Darf ich mich bitte fürchten?“

    Also bitte… Es darf sich jeder vor allem fürchten… Kenne auch Leute die sich vor Spinnen fürchten. Es gibt sogar eine sogenannte „soziale Phobie“ – da haben Menschen Angst vor…tja, sagen wir mal, Menschen.

    Fürchten darf sich der lieber Herr so sehr er will. Kein Mensch zwingt ihn mit einem Pitt Bull zu spielen? Für seine unbegründete Angstneurosen, kann der Hundehalter dieser Rassen allerdings auch nichts! Nachvollziehbar oder berechtigt ist diese Angst nämlich überhaupt nicht: zumal deutlich mehr Menschen von MENSCHEN umgebracht werden, als wie von Hunde? Auch wissenschaftliche Studien zeigen deutlich, dass diese Hunde nicht mehr (oder weniger) „gefährlich“ sind, wie jeder anderer Hund. Wenn man es vorzieht sich unbegründet vor irgendetwas zu fürchten was nur POTENZIELL gefährlich werden KÖNNTE – so ist das ein persönliches Problem: und dieses soll der gute Herr bitte gefälligst auch persönlich oder beim Psychiater lösen.

  3. Andrea sagt:

    Hach ja, es ist halt einfacher für seine Angst einen Stellvertreter zu finden und auf diesen dann zu übertragen. Der Herr Doktor sollte sich in die vertrauensvollen Hände eines Psychokollegen begeben.
    Kein Wunder das ihm sein Hund immer wegläuft, Tier spiegeln uns eben. Also Herr Doc: Wovor laufen sie davon 😉

  4. Lukas sagt:

    Der Herr Dr. Marin war ja wirklich schrecklich in dieser Diskussion – unsachlich und unfreundlich. Das Thema „Benehmen“ war wohl nicht im Soziologiestudium dabei. Außerdem sollte gerade er sich nicht so aufspielen was „Angst vor Hunden betrifft“ – einerseits nimmt er für sich in Anspruch dass er Angst vor Pitbulls hat – andererseits lässt er seinen „Ägyptischen Straßenköter“ (wie er selber sagte) ohne Aufsicht durch die Gegend sträunen und meint nur dazu „Vor dem hat ja eh keiner Angst.“ – dass es vielleicht Leute gibt die allgemein Angst vor Hunden haben – unabhängig von der Rasse, dass ist ihm wohl egal. Verantwortungsloser geht es wohl nicht. Kein Wunder dass er so sehr für eine Rasseliste und gegen eine allgemeine Überprüfung aller Hundehalter ist – er wäre wohl einer der ersten denen der Hund weggenommen wird….
    Auch seine Behauptung es gäbe Hunderassen die nicht töten oder beißen KÖNNEN ist ja wohl etwas „verfehlt“.

    Echt tragisch dass der ORF so dermaßen schlechte und inkompetente Diskussionsteilnehmer in den Club2 einlädt….

  5. CMK sagt:

    „Echt tragisch dass der ORF so dermaßen schlechte und inkompetente Diskussionsteilnehmer in den Club2 einlädt….“

    Nun, dem ORF ist hier nichts vorzuwerfen, er ist der Transporteur der Botschaften, nicht deren Urheber….
    CMK

  6. Wegen den Botschaften von Herrn Marin kann man dem ORF natürlich keinen Vorwurf machen… Dass sie allerdings so einen inkompetenten und schlecht informierten Gast allerdings einladen: das haben sie schon selber bitte zu verantworten… In Hundethemen hat der Herr keinerlei Kompetenz oder Qualifikationen. Da hätte man genau so gut einen Autoverkäufer oder eine Putzfrau nach ihre Meinung fragen können?

    Fachkompetente Verhaltensbiologen, Tierärzte, Verhaltensberater wie auch erfahrene Hundetrainer wurden hingegen NICHT eingeladen. Kynologische Expertenmeinungen sind zum Thema Hund anscheinend nicht gefragt.

    …dementsprechend unsinnig waren dann teilweise die „Botschaften“. Wundert das irgendwen?

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