Christiane Tauzher und die Facebook-Jagdgesellschaft

Die bunte Gratis-Tageszeitung „Heute“ hat eine neue Kolumnistin, die sich offenbar mit „Kampfrhetorik gegen Kampfhundhalter“ zu profilieren versucht. Das gefällt den Hundehaltern gar nicht, die jetzt via Facebook zurückschlagen.

Tendenz steigend: Die Mitgliederzahl der Anti-Tauzher-Gruppe.

Mehr als 700 Mitglieder zählt mittlerweile eine Facebook-Gruppe, die gegen die „Schande für den Journalismus“ zu Felde zieht, täglich kommen neue Unterstützer dazu. Anlass für die Entrüstung der Hundefreunde war eine Kolumne, bei der sich Christiane Tauzher über Pudel, Schweinehunde als tickende Zeitbomben und Rasseverbote geäußert hat. Das ist ihr gutes Recht. Auf freie Meinungsäußerung, gepaart mit Pressefreiheit.

Inhaltlich reiht sich Tauzher allerdings in die Riege jener ein, die unreflektiert Gefühle mit Fakten verwechseln. Die eigene Ängste und Vorurteile auf andere, in diesem Fall auf bestimmte Hunderassen und Hundehalter, projizieren. Die mit populistischen Parolen, Halb- und Unwahrheiten Kleingeld schlagen. Das machen Politiker so, die gerade im Wahlkampf um Stimmen kämpfen, oder Journalisten, die sich die eigene „gute Geschichte nicht mit einer Recherche zusammenhauen“ wollen.

Auch wenn es unanständig sein mag: Christiane Tauzher darf polarisieren. Das ist ihr gutes Recht, auch im Sinne der Pressefreiheit. Es ist aber auch das gute Recht der Andersdenkenden, gegen die billige Kampfrhetorik der Schreiberin zu protestieren. Auch via Facebook.

Inhaltlich hat Tauzher ohnehin nur wenig zu bieten. „Heute sitzen Pitbulls, Rottweiler und wie sie alle heißen bei uns zu Hause auf den Sofas. Tickende Zeitbomben, die zubeißen, wenn sie keinen guten Tag haben“ , schreibt sie in ihrer Kolumne. Und fordert für diese Hunderassen: „Einschläfern!“

Erfahrene Hundehalter schütteln bei  diesen – von „einer der besten Schreiberinnen der Zeitungslandschaft“ verfassten – Zeilen fassungslos den Kopf. Wie sie dies bereits beim angeblichen Experten für alle Fachgebiete, dem Sozialwissenschafter Bernd Marin taten. Auch dieser hat, ganz populistisch, allerlei Unsinn publiziert. Allerdings nicht im Gratisblatt ohne intellektuellem Anspruch, sondern im Standard. Aber darüber wurde ja bereits gesudert….


 

Did you like this? Share it:
Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines, Ärgerliches, Medien, Menschen abgelegt und mit

Schlagworte: Angst, Bernd Marin, Christiane Tauzher, facebook, Gesetz, Hund, Hunde, Hundezone, Kampfhunde, Kampfrhetorik, Killerhunde, Medien, Politik, Zwangsbeglückung,

verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Antworten zu Christiane Tauzher und die Facebook-Jagdgesellschaft

  1. Gandalf sagt:

    Wie immer, sehr gut geschrieben!
    Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit: JA!
    Der öffentliche Aufruf zu einer Straftat (Mutwilliges Töten von Wirbeltieren) hat allerdings eine Grenze deutlich überschritten!

  2. Pingback: Anonymous

  3. Schneitler sagt:

    diese Frau Tauzher braucht wohl dringend Geld und schreibt deshalb so dummes Zeug ohne den Kopf einzuschalten. Denn hat sie bestimmt nur, damit sie Ihre Haare nicht in der Hand tragen muß. Pressefreiheit ist schon in Ordnung aber bitte keine Hetze wie wir schon einmal hatten. Auf solche Leute können wir verzichten.

  4. Daniel Irza sagt:

    Mich wundert, dass diese Frau Tauzher nicht auch für die Österreich schreibt, denn da ist ja mindestens alle zwei Tage etwas über Hundebisse und deren Folgen zu lesen.

  5. Barbara sagt:

    Meinungsfreiheit und Pressefreiheit ist vollkommen legitim, aber dass muss dann auch für beide Seite gelten – die Facebook-Seite „Christiane Tauzher – eine Schande für den Journalismus“ wurde von FACEBOOK gelöscht!!!!

    Also entweder oder – aber den einen das Maul verbieten geht nicht und der andere darf ungeniert lästern – das geht nicht!

  6. Barbara sagt:

    In meiner Rage hab ich grad bemerkt, dass mein Kommentar ein wenig „potschat“ formuliert wurde – inkl. Grammatikfehler – aber ich denke man weiß, was gemeint ist!

  7. Kukla Marianne sagt:

    Is ja net zu fassen,will die Frau SUPER auch alle vielleicht gefährlichen Menschen auch einschläfern?
    Vielleicht Mal das Hirn einschalten.

  8. Mimi sagt:

    Also Pressefreiheit ja, aber alles hat ja Grenzen! Hunde einschläfern, nur weil sie ne bestimmte Rasse sind? Und was ist mit dem lieben Rotti, der so brav sein Frauli jeden Tag begleitet! Die alte Dame, die ihn schon über 10 Jahre hat und über alles liebt? Weg nehmen? Den Familienmitglied töten? Weil er ein Kampfhund ist?!? Das ist doch ne Frechheit. Ich hab nen Hund- 5 kilo Hund – vor dem´haben manche Menschen auch schon Angst wegen dieser Hetze die zur Zeit in Medien so modern ist! Ein 5kg Hund muss ich zur Seite ziehen und mich davor stellen, damit ein Kind, das panische Angst hat, vorbeigehen kann ohne in die Hose zu machen! Gratuliere, sowas haben die Eltern, die den Medien so alles glauben, erreicht. Sie erziehen neuen Generation Hundehasser und alles nur dank Medien. Wie wird es in 100 Jahren ausschauen? Alle Tiere tot, nur weil sie im Weg stehen, gefährlich oder nutzlos sind?
    Und das schlimmste sind sogenannten Journalisten die über ein Thema schreiben, wo sie NULL Ahnung haben. Zuerst informieren, recherchieren und dann Mund auf! Im Fall von Frau CH.T. am Besten einfach nur Mund zu und ab nach Hause!

  9. Konrad Kaiser sagt:

    Nicht zu vergessen, dieser schon rassistisch anmutende Artikel von ihr: „Die Japaner“.

    http://www.heute.at/news/oesterreich/art23655,689650

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.