Braunau am Inn: Lauter hinterfotzige G’fraster…

In Braunau wird man noch immer in die Irre geschickt, wenn man das Geburtshaus des Führers sucht...

Wenn Marianne in erlauchtem Kreis über ihre Heimatstadt Braunau am Inn erzählt, dann wischerln sich die geneigten Zuhörer- und Innen fast an vor lachen. Denn Marianne besteht darauf, dass ein gewisser Herr Hitler dort zwar seine Kindheit verbracht hat, aber nichts erreicht hat. Auch in Wien nicht, wie sie betont, da war er in so einem Haus, wo die Männer gewohnt haben, die nichts erreicht haben. Jedenfalls kann sie sich gut erinnern, dass sie immer wieder, als sie noch ein Schulmädchen war, von eindeutig „dem Führer huldigenden“, irgendwie sogar Entnazifizierten gefragt wurde, wo denn das „Führer-Geburtshaus“ sei. Das war zwar gleich gegenüber der Autobushaltestelle, an der die Marianne nach der Schule auf den Bus gewartet hat, aber das hat sie nicht verraten. Marianne war nämlich als Jugendliche ein ziemliches G’frast.

Deshalb hat sie die „Pilger“, die man bei uns in Österreich „Pücher“ nennt, ein paar hundert Meter weiter geschickt. Sehr weit weg, vom Führer-Geburtshaus. Dann sind die „teutschen“ Jünger brav dorthin marschiert, aber ohne ihr Ziel gleich zu erreichen. Aber das ist auch schon mehr als 40 Jahre her.

Jetzt, zwei Generationen später: Noch immer kommen die Pilger, nicht mehr die im Trachtengwand und dem gewissen Oberlippenbärtchen, sondern fesch in einschlägiger Mode gekleidet und das Haupthaar kurz gehalten, nach Braunau. Fest und stramm entschlossen, „das Haus zu ehren“.

Weil dort keine Gedenktafel ist, auch keine Fahne, so eine in rot gehaltene, mit weißem Kreis und einem schwarzen Symbol in der Mitte, finden diese Herren das Geburtshaus des Idols nicht. Auch sie fragen dann die Einheimischen, und die Braunauer, die G’fraster, vor allem die jungen, die schicken sie noch immer zum falschen Haus. Und in Chatrooms rühmen sie auch noch diese Übeltaten

Die Braunauer, die lachen sich also noch immer ins Fäustchen, wenn sie die Suchenden in die Irre geschickt haben. Und darauf sind sie auch noch stolz, diese G’fraster…

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Schlagworte: Adolf Hitler, Braunau am Inn, Führer-Geburtshaus, Jugendliche, Zwangsbeglückung,

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