Angeblich kommt sie wieder, die Kaisersemmel von Hand gemacht

Was man auf „facebook“ so alles findet, ist oft zum Sudern, manchmal aber auch erfreulich. So zum Beispiel die Ankündigung, dass eine Wiener Bäckerei die alte Handsemmel neu erfindet. Das ist löblich. Auch wenn es sie vorerst vorwiegend in wenigen Wiener Filialen einer Supermarktkette geben soll. Manche ältere Herrschaften um die 50, also Tattergreisinnen und Tattergreise aus Sicht der Wirtschaft, können sich noch vage daran erinnern, dass es da einmal so ein Gebäck gab, das sehr gut geschmeckt hat und meist nur am Sonntag auf den Tisch kam. Die sehr viel jüngeren hingegen, die kennen nur den Massen-Backwaren-Schrott, „frisch aufgebacken“ zwar, und auch optisch und vom Geruch her annehmbar, aber geschmacklich – naja, lassen wir das.

Schlimm sind auch die artverwandten Produkte, die bei den Gastronomen hoch im Kurs stehen, weil sie tiefgefroren geliefert werden und nur bei Bedarf im Backrohr erhitzt, sprich „fertig gebacken“ werden. In schlechten Beisln werden die dann brandheiß zu den Frankfurtern serviert. Das lässt manchen Gästen den Kragen platzen, jene aber, die nichts anderes kennen sind, glauben dann, dass das so gehört.

Beim reinbeißen aber, da sind diese Produkte, deren Zutaten quer durch den Kontinent gekarrt werden, grauslich. Außen hui und innen pfui, denn die Rinde spritzt in alle Richtungen, das Innenleben wiederum wird nach dem ersten Biss flach wie eine echte Wiener Palatschinke.

Angeblich soll das nun wieder anders werden, weil das Rad in Form der Handsemmel wieder neu erfunden wurde. Bravo, es bleibt zu hoffen, dass es klappt und kein Marketing-Schmäh ist. Und leisten sollte man sich diese Semmeln auch können, eh klar…

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Schlagworte: einkaufen, Essen, Gastronomie, Lebensmittel, Semmel, Supermarkt, Wien,

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4 Antworten zu Angeblich kommt sie wieder, die Kaisersemmel von Hand gemacht

  1. Nachdem Elisabeth Haas hinter dem Produkt steht, können wir davon ausgehen, dass es sich um ein authentisches Produkt handelt, und nicht um einen kurzlebigen Marketing-Schmäh. Wie immer wird am Ende der Konsument entscheiden – halten wir die Daumen, dass die Qualtät erkannt wird und sich durchsetzt.

  2. Danke für diesen wunderbaren Beitrag. Sie ist schon da, die „Kaisersemmel“ von Hand gemacht. Wir nennen sie „Original Wiener Handsemmel“, denn der ursprüngliche Begriff „Kaisersemmel“ ist heute ein Gattungsbegriff für alle Semmeln – auch für Maschinensemmeln! Da wollten wir uns schon unterscheiden – nicht nur im Geschmack und in der Produktionsweise.
    Darf ich mich vorstellen? Elisabeth Haas ist mein Name, ich wollte wieder so eine Semmel wie früher haben und hatte die Idee zur „Original Wiener Handsemmel“. Apropos, ich bin keine Bäckerin, sondern liebe einfach nur knusprige Buttersemmeln und einen molligen Häferlkaffee dazu.

    Sie haben schon recht. Irgendwie haben wir das Rad der Handsemmel wieder neu erfunden. In unserer Semmel stecken viele Stunden an Tüftelei, alte Rezepte wurden gewälzt, verfeinert, welcher Ofen ist der richtige, das Wirken der Semmel durfte geübt werden…

    Kommen Sie zu unseren Verkostungen und sagen Sie uns Ihre Meinung, wie Ihnen die „Original Wiener Handsemmel“ schmeckt. Es ist nur ein Bissen und Sie schmecken es. Eigentlich bereits beim Aussehen und Duft:-) Unter http://www.handsemmel.at stehen die Verkostungstermine und Bezugsquellen.

    Knusprige Grüße
    Elisabeth Haas
    Marketing Original Wiener Handsemmel

  3. admin sagt:

    Nun, das werden wir doch testen, das Handsemmel-Experiment, und auch schauen, was die Handgemachten kosten…

  4. admin sagt:

    Die Antwort kam auf „facebook“: Bei Spar Gourmet wird die Handsemmel 60 Cent kosten. In alter Währung: ATS 8,26.

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