Luxus: Parkgebühren in Wien

WorldPress1Sicher, die folgende Rechnung ist ein Vergleich wie jener von Äpfeln mit Birnen. Trotzdem zeigt er – auch wenn er ein wenig hinkt: Alles ist relativ und die Stadt zockt kräftig ab.

Und: wir zahlen. Wir zahlen, weil wir müssen. Denn Nichtzahlen heißt drakonische Strafen zu riskieren. Sogar ins Häfen können wir kommen, wenn wir nicht zahlen, fürs Parken in den Kurzparkzonen. Seit einiger Zeit gelten nun in Teilen Wiens längere Kurzparkzonen. Eine Stunde Parken kostet 1,2 Euro, wer zehn Stunden sein Auto abstellen muss, zahlt also 12 Euro. Bei 20 Arbeitstagen fallen so also 240 Euro an. Pro Monat.
Man kann die Parkgebühr auch pauschal bezahlen. Das kostet 127 Euro im Monat. Und das klingt beinahe wie ein Sonderangebot.

Auch die Mieter von Gemeindebauten zahlen ihre Monatsmiete pauschal. Die kostet für eine Wohnung der Kategorie A pro Quadratmeter und Monat derzeit 4,63 Euro.
Eine Kleinstwohnung der Kategorie A, also mit Bad, Klo und Heizung, die 27,42 Quadratmeter groß ist, würde pro Monat 127 Euro Miete kosten.
Wie der pauschal bezahlte Parkplatz – gerechnet für einen VW-Golf – der gerade einmal 6,8 Quadratmeter groß ist. Allerdings ohne Klo, ohne Heizung und ohne Badezimmer.

Nachgerechnet heißt das:
Die Stadt kassiert pro Monat und Quadratmeter Parken in der Kurzparkzone (bei der scheinbar günstigen Monatspauschale):
18 Euro und 67 Cent
pro Monat und Quadratmeter in einer Gemeindewohnung der besten Kategorie:
4 Euro und 63 Cent.

Nun gut: Apfel bleibt eben Apfel und Birne bleibt Birne.
Oder, um Fred Sinowatz zu zitieren: Es ist eben alles sehr kompliziert.


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Schlagworte: Abzockerei, Parken, Verkehr, Wien,

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2 Antworten zu Luxus: Parkgebühren in Wien

  1. hugo gold sagt:

    tja, parken ist teuer geworden. aber mir ists recht, so finde ich wenigstens in meiner wohngegend noch parkplätze und fahr eben sonst in der stadt mit U und bim. der autofahrer ist nicht die melkkuh der nation, im gegenteil, er zahlt nicht annähernd die kosten, die er verursacht.

  2. Heinz Rainer sagt:

    Zudem verhaelt es sich aehnlich in anderen Metropolen Europas. Bin mit Euch ganz einer Meinung. Autofahren ist Luxus – Autofahrer als Sklave der Bequemlichkeit.
    (In Nizza zu parken ist noch einmal so teuer).
    Wir sollten uns ueberlegen ob es Sinn macht dem Auto unsere ganze Aufmerksamkeit zu schenken — > Massenhysterie. Auto als Statussymbol, Auto als absolute Unumgaenglichkeit, Auto als Umweltverschmutzer , Auto als Riskantfaktor fuer Herzversagen. Auto als Unkostenverursacher. Auto als Risikofaktor Unfall. Warum nicht mit Drahtesel, Strassenbahn, UBahn, Schnellbahn die Strassen unsicher machen, aus all den vorher erwaehnten Gruenden.
    Oder sind wir an ein wenig koerperliche Taetigkeit inklusive der damit verbundenen Transpiration – nicht mehr gewohnt ? Wir verabscheuen jede Art der physischen Bewegung, und sind im Krankenhaus und beim Arzt mehr oefter als lieb ist.
    Es liegt an uns, die Ueberwindung des inneren Schweinehunds – wie unser Professor zu sagen pflegte.
    Dann haetten Wiens Strassen wieder Luft, und Parkgebuehren wuerden ploetzlich reduziert, da zuwenig Autofahrer der Stadt zu wenig Einkommen bereichern.
    Weniger Herzkranke, weniger Allgemein Kranke, besseres physisches und seelisches Wohlbefinden, weniger Ausgaben, bessere Luft, bessere Lebensqualitaet im Grosstadtraum.
    Hirngespinste. Muss man hinzufuegen.
    HR

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